Wegen angeblicher Spionage für Israel Islamisten haben offenbar vier Ägypter enthauptet

Kairo · Die Bluttaten nehmen kein Ende: Militante Islamisten sollen auf der Sinai-Halbinsel vier Ägypter wegen Spionage für Israel enthauptet haben.

Ein entsprechendes Video habe die Terrorgruppe Ansar Beit al-Makdis im Internet veröffentlicht, berichtete die ägyptische Nachrichtenseite Al-Masry al-Youm am Donnerstag. Die Extremisten hätten ihren Opfern vorgeworfen, für den israelischen Geheimdienst Mossad spioniert zu haben.

In dem Video geben die vier Ägypter die Vorwürfe zu. Im Anschluss werden die enthaupteten Leichen der Männer gezeigt. Die Aufnahmen erinnern an Videos von Enthauptungen durch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien und im Irak. Wie bei der Enthauptung des US-Journalisten James Foley knien auch hier die Opfer am Boden, hinter ihnen stehen militante Islamisten. Drei schwarze Fahnen in der Optik der IS-Flaggen wehen im Hintergrund.

Laut Al-Masry al-Youm soll es sich bei den vier getöteten Ägyptern um Anhörige zweier Stämme der Sinai-Halbinsel handeln. Die enthaupteten Leichen dreier Männer sind nach Angaben von Sicherheitsbeamten bereits am Dienstagabend unweit des Ortes Rafah an der Grenze zum Gazastreifen entdeckt worden.

Bei ihren angeblichen Geständnissen erklären die Männer in dem Video, für Informationen an israelische Geheimdienstoffiziere bezahlt worden zu sein. Für Berichte zur Sicherheitslage auf dem Sinai habe es 1000 US-Dollar Belohnung gegeben, sagt einer der Männer. Seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi vor mehr als einem Jahr hat sich die Terrorgruppe Ansar Beit al-Makdis ("Unterstützer Jerusalems") zu mehreren Anschlägen in Ägypten bekannt.

(dpa)
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