Sitz im UN-Sicherheitsrat Heiko Maas auf Wahlkampf-Tour für Deutschland
New York · Wahlkampf mal anders: Der neue deutsche Außenminister Heiko Maas will 192 Staaten überzeugen, dass sie für einen deutschen Sitz im UN-Sicherheitsrat stimmen. Seine Kampagne startet er in New York.
Maas ist auf Werbetour für eine zweijährige Mitgliedschaft Deutschlands im UN-Sicherheitsrat. Der SPD-Politiker traf sich am Dienstagabend in New York mit UN-Botschaftern karibischer und pazifischer Inselstaaten, um sie davon zu überzeugen, dass Deutschland in den Jahren 2019 und 2020 in dem wichtigsten Gremium der Vereinten Nationen vertreten sein sollte.
Bei dem Abendessen ging es vor allem um den Klimaschutz, der laut Maas eine "klare Priorität" bei der deutschen Kandidatur für den Sicherheitsrat haben werde. Die Erderwärmung und der Anstieg des Meeresspiegels sind für einige Inselstaaten besonders bedrohlich.
"Für Frieden und Sicherheit mitwirken"
Am Mittwoch spricht Maas mit UN-Generalsekretär Antonio Guterres, der US-Botschafterin bei den UN, Nikki Haley, und Vertretern afrikanischer Staaten. "Wir wollen bei der Bewältigung der größten Herausforderungen für Frieden und Sicherheit mitwirken", sagte der SPD-Politiker bereits vor seinem Abflug. "Deutschland ist fähig und bereit, mehr Verantwortung zu übernehmen."
Auf seiner ersten USA-Reise wird Maas nur in New York und nicht in Washington Station machen, weil der von US-Präsident Donald Trump entlassene Außenminister Rex Tillerson nur noch wenige Tage im Amt ist. Der Antrittsbesuch in der US-Hauptstadt soll nachgeholt werden, wenn der designierte Nachfolger Tillersons, CIA-Chef Mike Pompeo, die Amtsgeschäfte übernommen hat.
UN-Gremium zur "Wahrung des Weltfriedens"
Deutschland bewirbt sich alle acht Jahre und war zuletzt 2011/12 damit erfolgreich. In der Gruppe der westlichen Staaten sind für 2019/2020 zwei Plätze zu vergeben. Neben Deutschland kandidieren Israel und Belgien. Stimmberechtigt sind die 193 Mitgliedstaaten der UN.
Dwurde "für die Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit" gegründet und soll maßgeblich zur Bewältigung von Krisen- und Konfliktsituationen beitragen.
Deutschland ist viertgrößter Beitragszahler der Vereinten Nationen nach den USA, Japan und China und sogar zweitgrößter Geber bei humanitärer Hilfe und Entwicklungshilfe. Die Bundeswehr beteiligt sich derzeit mit rund 1100 Soldaten an fünf UN-Friedenseinsätzen, vor allem im westafrikanischen Mali.