Fotos So leben die Menschen in Kuba heute
Nach jahrzehntelanger Eiszeit nähern sich Kuba und die USA einander an. Im August wurde die US-Botschaft in Havanna nach mehr als 50 Jahren wieder eröffnet. Und auch sonst öffnet sich das Land der Welt - wenn auch in kleinen Schritten. Doch noch gehen die Dinge in Kuba weitgehend ihren gewohnten Lauf. Ein Besuch in einem Land aus einer anderen Zeit.
Che Guevara - der Revolutionär ist in Kuba bis heute allgegenwärtig. Keine Stadt, in der sein Bild nicht an Hauswänden und auf riesigen Plakaten zu sehen ist. "Dein Beispiel lebt, deine Ideen bestehen fort", ist auf diesem Wandbild zu lesen. Für viele, vor allem ältere Kubaner sind die Revolutionäre um Guevara und Fidel Castro bis heute Helden. Doch die junge Generation ist desillusioniert, sieht sich gefangen in einem Land mit wenigen Möglichkeiten.
Eine Straße in der Altstadt von Havanna. Alle Häuser hier sind bewohnt.
Auch in diesem Haus leben Menschen.
Nur wenige Meter weiter liegt die Plaza Vieja, einer der am aufwendigsten restaurierten Plätze der Stadt.
Seit 1982 gehört die Altstadt von Havanna zum Unesco-Weltkulturerbe. Geld aus dem Ausland ermöglicht die Sanierung der imposanten alten Gebäude.
Das direkte Nebeneinander von völlig verfallenen und hübsch restaurierten Gebäuden empfinden viele Touristen als besonders beeindruckend.
Viele Straßen wurden irgendwann einmal aufgerissen. Wann es hier mit den Bauarbeiten weitergeht, ist unklar.
Havannas Uferpromenade, der Malecón, ist abends und am Wochenende ein beliebter Treffpunkt.
Ein Angler am Malecón. Postkartenmotive wie dieses sind es, die Touristen mit der Stadt verbinden.
Auf dem Land sind Ochsenkarren und Pferdekutschen bis heute alltägliche Transportmittel. Pferdewagen stehen in vielen Städten an jeder Ecke und werden als Sammeltaxis benutzt.
Ein Busbahnhof für Fernbusse. Während die meisten Touristen in den klimatisierten, für kubanische Verhältnisse aber extrem teuren Viazul-Bussen unterwegs sind (für jeden, der es sich leisten kann, eine empfehlenswerte Art zu reisen), benutzen die meisten Einheimischen billigere, uralte Reisebusse.
Autos sind in Kuba Mangelware. Moderne Wagen gibt es im Land nur wenige. Für Touristen sind die Oldtimer, die überall im Land das Straßenbild prägen, eine Attraktion. Die Kubaner haben schlicht keine Wahl. Sie versuchen, die Fahrzeuge so lange am Leben zu halten wie irgend möglich.
Auch Fahrräder sind in Kuba nur begrenzt zu bekommen. Wer eins hat, kommt meist nicht an Ersatzteile. Kubanische Mechaniker gelten nicht ohne Grund als die einfallsreichsten der Welt.
Eine Tankstelle in Viñales. Das Dorf ist wegen seiner malerischen Lage inmitten von Kegelbergen eins der beliebtesten Touristenziele auf der Insel. Den Menschen hier geht es vergleichsweise gut, fast jeder kann sich durch den Tourismus etwas dazuverdienen.
Privatpersonen haben in Kuba die Möglichkeit, ein bis zwei Zimmer in ihrem Haus an Touristen zu vermieten. Die sogenannten Casas Particulares sind für Ausländer die beste Möglichkeit, das Land zu bereisen. Für 20-30 Euro pro Zimmer können Reisende direkt bei kubanischen Familien unterkommen. Ein Großteil der Einnahmen fließt in die Staatskasse. Die Familen müssen für die Vermieter-Lizenz hohe Gebühren bezahlen, unabhängig davon, ob sie Gäste haben oder nicht.
Schulkinder in Santiago, der größten Stadt im Osten der Insel. Schülerinnen und Schüler tragen Uniformen, die teils stark an Schulkleidung aus DDR-Zeiten erinnern.
Eine Telefonzelle in der Hafenstadt Cienfuegos. Viele Kubaner haben Verwandte im Ausland - meist in den USA. Wer regelmäßig Geld aus dem Ausland bekommt, hat völlig andere finanzielle Möglichkeiten als andere Kubaner.
Baracoa ist eine 80.000-Einwohner-Stadt im äußersten Osten der Insel. Sie ist über gewundene Straßen durch den Dschungel zu erreichen. Wer hier ankommt, fühlt sich wie am Ende der Welt. Am Strand des leuchtend türkisen Pazifiks steht ein Baseballstadion, das die meisten Touristen für eine Ruine aus vergangenen Zeiten halten. Doch hier werden bis heute Spiele ausgetragen.