Merkel bestürzt über Anschlag Zahl der Toten in Somalia steigt auf mindestens 300

Mogadischu · Nach dem bislang schwersten Bombenanschlag in Somalia ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 300 gestiegen. Es könnten noch mehr werden. Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigt sich entsetzt über das Attentat.

Viele Schwerverletzte seien in den vergangenen Stunden gestorben, sagte der Direktor des Ambulanzdienstes Aamin, Abdulkadir Adam, am Montag. Rund 300 weitere Menschen wurden nach Regierungsangaben bei dem Anschlag vom Samstag verletzt, sie erlitten teils schwerste Brandwunden. Es wurde erwartet, dass die Zahl der Toten noch weiter steigen könnte.

Die Bombenexplosion in der Hauptstadt Mogadischu war das schlimmste Einzelattentat, das es jemals in der Nation am Horn von Afrika gab, und das weltweit folgenschwerste der vergangenen Jahre. Die somalische Regierung machte die radikalislamische Al-Shabaab-Miliz für die Tat verantwortlich. UN-Generalsekretär António Guterres erklärte, er sei angewidert von der blutigen Tat. Er forderte in einem Tweet "Einigkeit im Angesicht des Terrorismus".

Somalia: Zahl der Toten nach Anschlag steigt auf 300
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Mehr als 300 Tote nach Anschlag in Somalia

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Der türkische Gesundheitsminister Ahmet Demircan ist der Nachrichtenagentur Anadolu zufolge in Somalia eingetroffen, um die Evakuierung von einigen Verletzten zu koordinieren. Er werde von 33 medizinischen Fachkräften begleitet. Türkische Krankenhäuser hätten sich darauf vorbereitet, etwa 50 Verwundete aufzunehmen. Die Türkei sende auch Such- und Rettungskräfte, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur.

Bundeskanzlerin Angela Merkel reagierte mit Entsetzen auf den Terroranschlag von Mogadischu. Die "massenmörderische Tat" steche in ihrer Bösartigkeit besonders hervor, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag.

Deutschland werde Somalia trotz aller Rückschläge weiter auf dem Weg zu einem demokratischen Prozess und zu innerstaatlicher Stabilisierung unterstützen. Die gelte für militärische Missionen im Rahmen der EU ebenso wie für die Entwicklungszusammenarbeit und akute humanitäre Hilfe, sagte Seibert.

(oko/ap/dpa)
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