Bankenkrise eskaliert Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Bankia-Krise

Madrid · Die Krise der maroden spanischen Großbank Bankia beschäftigt nun auch die Justiz. Wie Generalstaatsanwalt Eduardo Torres-Dulce am Mittwoch mitteilte, hat die Sonderstaatsanwaltschaft für Korruptionsvergehen Ermittlungen aufgenommen.

Warum Spanien unter den Rettungsschirm flüchtet
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Die Ermittler wollten herausfinden, ob bei der Gründung von Bankia vor gut einem Jahr gegen Gesetze verstoßen worden sei. Die Anklagebehörde habe bereits Unterlagen bei Bankia und der spanischen Zentralbank angefordert.

Bankia, Spaniens viertgrößte Bank, steht im Zentrum der aktuellen Finanzkrise des Landes. Sie hatte den spanischen Staat zur Sanierung ihrer Bilanzen um Kapitalzuschüsse von über 23 Milliarden Euro gebeten. Das Geldhaus war Anfang 2011 aus dem Zusammenschluss der Sparkassen Caja Madrid und Bancaja mit fünf kleineren Geldinstituten hervorgegangen. Caja Madrid und Bancaja wiesen eine Vielzahl von "faulen" Immobilienkrediten in ihren Bilanzen auf. Bankia wurde bis vor einem Monat vom früheren Generaldirektor des Weltwährungsfonds (IWF), Rodrigo Rato, geführt.

Bislang sei nicht abzusehen, um welche möglichen Vergehen es bei den Ermittlungen gehe, sagte Torres-Dulce der staatlichen Nachrichtenagentur EFE. Die Untersuchungen befänden sich noch in einem Anfangsstadium.

Eine rechtsgerichtete Gruppierung hatte bei einem Madrider Gericht bereits ein Klagegesuch gegen Rato und den Zentralbankchef Miguel Angel Fernández Ordóñez eingereicht. Auch ein Zusammenschluss von Kleinaktionären und Vertreter der Protestbewegung der "Empörten" kündigten Klagen an.

(dpa)
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