Zwischenfall nach Raketenstart Südkorea feuert Warnschüsse auf nordkoreanisches Schiff ab

Seoul · In den Grenzgewässern zwischen Nord- und Südkorea ist es zu einem Zwischenfall gekommen. Südkoreanische Streitkräfte haben Warnschüsse auf ein Patrouillenboot aus dem Norden abgefeuert.

 Der umstrittene Raketenstart der Nordkoreaner.

Der umstrittene Raketenstart der Nordkoreaner.

Foto: ap

Das teilte das Verteidigungsministerium in Seoul mit. Das Schiff habe kurzzeitig die Seegrenze überquert. Es sei aber schnell wieder umgekehrt, nachdem die Warnschüsse abgegeben wurden.

Pjöngjang erkennt die maritime Grenze zwischen den verfeindeten Staaten nicht an. Beide Länder werfen sich regelmäßig Grenzverletzungen vor. In den Jahren 1999, 2002 und 2009 kam es zu kurzen militärischen Auseinandersetzungen auf hoher See.

Die Lage auf der koreanischen Halbinsel ist seit dem Abschuss einer nordkoreanischen Weltraumrakete am Sonntag besonders angespannt. Die internationale Gemeinschaft verurteilte den Start, den sie als Schritt zur Entwicklung einer mit atomaren Sprengköpfen bestückbaren Interkontinentalrakete wertete. Der UN-Sicherheitsrat kündigte neue Sanktionen gegen den weitgehend isolierten Staat an.

Nach dem umstrittenen neuen Raketenstart wollen die USA im UN-Sicherheitsrat die bisher härtesten Sanktionen gegen das Regime in Pjöngjang durchsetzen. Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen in New York, Samantha Power, rief am Sonntag (Ortszeit) insbesondere China auf, sich "harten beispiellosen Maßnahmen" anzuschließen. Die Maßnahmen sollten auf diese Weise rasch ergriffen werden und die Erwartungen des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un übersteigen.

"Wir hoffen, dass China wie alle Ratsmitglieder die ernste Bedrohung des regionalen Friedens und der Sicherheit sehen wird", sagte Power kurz nach der Verurteilung des Raketenstarts durch das höchste UN-Gremium. Nach dem jüngsten nordkoreanischen Atomtest im Januar und dem neuen Raketenstart könne es nicht mehr so weitergehen wie bisher.

Australien reiht sich ebenfalls in die Liste der Länder ein, die neue Strafmaßnahmen gegen Nordkorea in Betracht ziehen. Ihre Regierung erwägestärkere Sanktionen und fordere dasselbe von den Vereinten Nationen, sagte Außenministerin Julie Bishop am Montag im Parlament in Canberra. Australien verbietet bereits den Handel mit Luxusartikeln sowie militärischen Gütern und Dienstleistungen mit Nordkorea. Bestimmte Nordkoreaner dürfen nicht nach Australien einreisen, mit wichtigen Einzelpersonen und Organisationen dürfen keine Finanzgeschäfte getätigt werden.

(das/AFP/dpa/AP)
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