Islamistenmiliz in Syrien Al-Nusra-Front sagt sich von Al Qaida los

Washington · Die US-Regierung betrachtet die syrische Dschihadistengruppe Al-Nusra-Front trotz ihrer Loslösung von Al Qaida weiterhin als "ausländische Terrororganisation".

 Abu Mohammed al-Dscholani ist jetzt Chef der Fateh-al-Scham-Front.

Abu Mohammed al-Dscholani ist jetzt Chef der Fateh-al-Scham-Front.

Foto: afp

Washington habe keinen Grund zu der Annahme, dass die Gruppe nach ihrer Umbenennung anders vorgehe und andere Ziele verfolge, sagte der Sprecher von Präsident Barack Obama, Josh Earnest, am Donnerstag. Die US-Regierung stufe sie daher weiterhin als "ausländische Terrororganisation" ein.

Die Al-Nusra-Front hatte sich am Donnerstag von Al Qaida abgesetzt und sich einen neuen Namen gegeben. Der Kommandeur der Gruppierung, Abu Mohammed al-Dscholani, wurde erstmals in einem Video gezeigt, in dem er die Umbenennung in Fateh-al-Scham-Front (Front für die Eroberung Syriens) bekanntgab. Durch die Loslösung von Al Qaida will die Al-Nusra-Front offenbar einer kombinierten Militäroffensive der USA und Russlands entgehen.

Die Al-Nusra-Front ist neben dem Islamischen Staat (IS) die größte Dschihadistenmiliz in Syrien. Anders als die IS-Miliz, mit der sie sich wiederholt blutige Kämpfe lieferte, versucht die Al-Nusra-Front aber nicht, die exklusive Kontrolle über ein eigenes Territorium zu erringen, sondern duldet auch andere Rebellengruppen neben sich, mit denen sie teilweise im Kampf gegen die Regierungstruppen kooperiert.

Im Internet wurde schon seit Tagen über einen Bruch zwischen Al Qaida und seinem Ableger in Syrien spekuliert. Hintergrund ist der jüngst erfolgte Zusammenschluss der USA und Russlands im Kampf gegen die radikalen Dschihadistenorganisationen. Washington und Moskau hatten sich Mitte Juli darauf verständigt, in Syrien gemeinsam gegen die IS-Miliz und die Al-Nusra-Front vorzugehen.

(felt/AFP)
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