Syrien Assads Regierung richtet Hilfskorridore in Aleppo ein

Damaskus · Hoffnungsschimmer für die Menschen in der umkämpften Stadt Aleppo: Die syrische Regierung hat nach Angaben von Menschenrechtsbeobachtern vier humanitäre Korridore eingerichtet.

 Die Stadt Aleppo ist stark zerstört

Die Stadt Aleppo ist stark zerstört

Foto: afp

Hubschrauber hätten Flugblätter über den Rebellenvierteln der Stadt abgeworfen, die die Routen aus der Stadt zeigten, bestätigten Aktivisten aus Aleppo der Deutschen Presse-Agentur. Zudem seien in einigen Vierteln Lebensmittel abgeworfen worden. Die Bevölkerung sei jedoch noch zurückhaltend, sagte ein Aktivist.

Syrien beginne zusammen mit seinem Verbündeten Russland eine humanitäre Operation in der Stadt, kündigte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu an. Wer die Stadt durch diese Korridore verlasse, erhalte Essen und medizinische Hilfe, sagte er Agenturen zufolge.

Präsident Baschar al-Assad hat den Aufständischen zudem eine Amnestie angeboten, wenn diese ihre Waffen niederlegen. "Es ist für alle eine gute Idee, die - aus welchen Gründen auch immer - zu den Waffen gegriffen haben, jetzt aber zu ihrem normalen Leben zurückkehren möchten", wird Assad von der staatlichen Nachrichtenagentur Sana zitiert. Demnach habe er die Option, die bereits seit Anfang des Krieges bestehe, am Mittwoch erneuert. Die Armee habe Textnachrichten an die Aufständischen in der umkämpften Stadt Aleppo im Norden des Landes geschickt, um sie zur Aufgabe zu bewegen, hieß es weiter.

Die syrische Armee und ihre Verbündeten hatten vor gut zwei Wochen die letzte Versorgungsroute der Aufständischen in die nordsyrische Stadt gekappt und die Rebellenviertel damit von der Außenwelt abgeschnitten. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen befinden sich zwischen 200.000 und 300.000 Menschen in den Rebellenvierteln im Osten der Stadt.

(crwo/dpa)
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