Syrien-Krieg Trump will "ziemlich bald" über Militäreinsatz entscheiden

Washington · US-Präsident Trump kündigt eine baldige Entscheidung zu einem möglichen Militäreinsatz in Syrien an. Russland antwortet darauf, der Westen möge die möglichen Konsequenzen "ernsthaft überdenken".

US-Präsident Donald Trump.

US-Präsident Donald Trump.

Foto: dpa, EV hjp nwi

"Wir müssen nun einige weitergehende Entscheidungen treffen. Sie werden ziemlich bald fallen", sagte US-Präsident Donald Trump am Donnerstag in Washington. Noch am Morgen hatte er auf Twitter erklärt: "Es könnte sehr bald sein oder überhaupt nicht so bald." Einen Zeitplan habe er nie vorgelegt.

"Es ist bedauerlich, dass die Welt uns in eine solche Position bringt", sagte Trump am Mittag. Er verwies zudem auf die Rolle der USA im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat. "Wir haben den IS absolut dezimiert."

Verteidigungsminister James Mattis erklärte in einer Anhörung im Abgeordnetenhaus, der Nationale Sicherheitsrat werde noch am Donnerstag die Optionen in Syrien besprechen. Laut Mattis werden endgültige Beweise für den mutmaßlichen und von Frankreich bestätigten Chemiewaffeneinsatz der syrischen Regierung noch gesucht. "Ich glaube, dass es einen Chemiewaffeneinsatz gab und wir suchen nach den tatsächlichen Beweisen."

Auch Frankreich erwägt einen Militäreinsatz. Präsident Emmanuel Macron machte Assad für den mutmaßlichen Giftgasangriff in der Stadt Duma am Wochenende verantwortlich und erklärte, es gebe einen Beweis für den Einsatz von Chemiewaffen durch die syrische Regierung. Er kündigte erneut eine Reaktion Frankreichs an, ohne sich jedoch auf einen Zeitraum festzulegen.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat einer deutschen Beteiligung an einem Militärschlag in Syrien eine klare Absage erteilt. "Deutschland wird sich an eventuellen - es gibt ja keine Entscheidung, ich will das nochmal deutlich machen - militärischen Aktionen nicht beteiligen", sagte sie bei einem Besuch des dänischen Ministerpräsidenten Lars Løkke Rasmussen am Donnerstag in Berlin.

Russland warnte den Westen erneut vor einem Eingreifen in Syrien. Alle Mitglieder der internationalen Gemeinschaft sollten die "möglichen Konsequenzen" von Anschuldigungen, Drohungen und vor allem eines Vorgehens gegen Syrien "ernsthaft überdenken", sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Donnerstag in Moskau.

Niemand habe westliche Politiker ermächtigt, "die Rolle der Weltpolizei zu übernehmen" und dabei gleichzeitig "Ermittler, Staatsanwalt, Richter und Vollstrecker" zu sein. Russlands Position im Syrien-Konflikt sei "vollkommen klar und festgelegt", fügte Sacharowa hinzu: "Wir streben keine Eskalation an."

(dpa)
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