Syrien-Konflikt Bundesregierung plant erste Projekte in der Türkei
Kilis · Vier Jahre nach Beginn des blutigen Konfliktes in Syrien plant Deutschland erste eigene Hilfsprojekte für syrische Flüchtlinge in der Türkei. Vorgesehen ist die Einrichtung mehrerer Gemeindezentren in grenznahen türkischen Kommunen, die besonders viele Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland aufgenommen haben.
Außerdem will die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) Schulen für syrische Kinder instandsetzen. Das kündigte Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) am Freitag nach einem Treffen mit dem Gouverneur der Provinz Kilis, Süleyman Tapsiz, an.
Für die Zentren, die zu Begegnungsstätten für Syrer und Türken werden sollen, stellt das Ministerium zehn Millionen Euro bereit. Die Rehabilitierung der Schulen soll 1,4 Millionen Euro kosten.
Ziel des Programms ist es, Spannungen zwischen Einheimischen und Flüchtlingen abzubauen. Vor allem Türken ohne Ausbildung klagen darüber, dass einige Arbeitgeber lieber Syrer einstellen, die oft ohne Vertrag und zu niedrigeren Löhnen arbeiteten. In etlichen türkischen Gemeinden sind die Mieten seit der Ankunft der Syrer in die Höhe geschnellt. Mehr als 1,6 Millionen Syrer halten sich offiziell in der Türkei auf. Die Mehrheit lebt nicht in den von der Regierung eingerichteten Flüchtlingslagern.