IS-Miliz bekennt sich zu dem Anschlag Opferzahl nach Selbstmordattentat in Syrien auf 45 gestiegen

Beirut · Nach dem Anschlag auf Feierlichkeiten zum kurdischen Neujahrsfest Newroz im Nordosten Syriens hat sich die Zahl der Toten auf 45 erhöht. Die meisten Schwerverletzten seien mittlerweile gestorben, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag mit. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte die "abscheulichen Angriffe".

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Die Feierlichkeiten am Vorabend von Newroz in der Stadt Hassaka waren nach Angaben der Beobachtungsstelle am Freitagabend von zwei Explosionen erschüttert worden. Mindestens einer der Anschläge wurde demnach von einem Selbstmordattentäter verübt, der sich in einem Fahrzeug in die Luft sprengte. Am Freitag war zunächst von 33 Toten die Rede gewesen, es schwebten aber noch viele Verletzte in Lebensgefahr. Unter den Toten waren den Angaben zufolge viele Frauen sowie fünf Kinder.

Der IS bekennt sich zum Anschlag in Hassaka

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Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat sich mittlerweile zu dem Anschlag bekannt. Im Stadtviertel al-Mufti seien ein Auto und ein Fahrrad in die Luft gesprengt worden, hieß es Samstag in einer Erklärung im Radiosender Al-Bajan, den die IS-Extremisten in von ihnen kontrollierten Gebieten in Syrien und im Irak ausstrahlen. Dabei seien 20 Mitglieder der kurdischen Arbeiterpartei PKK getötet und 30 weitere verletzt worden. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte waren unter den Opfern auch fünf Kinder.

In der Provinz Hassaka liefern sich kurdische Kämpfer derzeit erbitterte Kämpfe mit den Dschihadisten. Die IS-Kämpfer wollen dort die Städte Tall Tamer und Ras al-Ain erobern, um die wichtigsten Routen in ihre irakische Hochburg Mossul zu kontrollieren. Hassaka wird bislang von kurdischen Kämpfern und Regierungstruppen kontrolliert, der IS hat jedoch schon mehrere Orte in der Umgebung angegriffen.

UN-Generalsekretär Ban verurteilte "abscheuliche Angriffe"

UN-Generalsekretär Ban verurteilte den Anschlag scharf. Die "abscheulichen Angriffe" seien gezielt in einer Zeit der Zusammenkunft der kurdischen Gemeinden erfolgt, in der diese "ihre Hoffnungen für das neuen Jahr teilen", erklärte Ban in New York. Er habe zudem "zur Kenntnis genommen", dass der Anschlag vom IS begangen worden sei. Die "verabscheuungswürdige Agenda der Terrororganisation" trachte danach, die syrische Bevölkerung zu spalten. Das dürfe nicht zugelassen werden.

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In ganz Syrien wurden innerhalb von 24 Stunden mehr als 120 Menschen von den Dschihadisten getötet. Neben den 45 Toten in Hassaka wurden in den zentralsyrischen Provinzen Homs und Hama nach Angaben der Beobachtungsstelle noch mehr als 80 syrische Soldaten von IS-Kämpfern getötet.

(AFP)
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