Kampf gegen IS-Extremisten Syrien warnt USA vor Luftangriffen

Washington · Im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat haben die USA am Dienstag mit Überwachungsflügen über dem syrischen Luftraum begonnen. Das teilte ein ranghoher Regierungsvertreter am Dienstag mit. Das Regime Assad warnt Obama aber vor Angriffen.

Isis/IS - Islamischer Staat im Irak und Syrien
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Foto: dpa, sdt moa

Zuvor hatte US-Präsident Barack Obama die Flüge genehmigt, wie zwei andere Regierungsvertreter der AP sagten. Man benötige glaubwürdige Informationen über Syrien, hieß es. Der Schritt könnte den Weg für direkte US-Luftangriffe gegen Stellungen der Extremisten in Syrien ebnen.

Syrien hatte am Montag erklärt, beim Kampf gegen den IS zu helfen. Allerdings warnte das Land die USA, Luftangriffe ohne Zustimmung aus Damaskus zu fliegen. Solche Aktionen würden als Aggression angesehen.

Bislang beschränkt sich das Vorgehen der USA gegen den Islamischen Staat auf Angriffe im Nordirak. Dass die Kämpfer der sunnitischen Terrormiliz inzwischen Gebiete von Nordsyrien bis in den Westen und Norden Iraks eroberten, hat sie in den Augen Washingtons jedoch zu einer größeren regionalen Bedrohung werden lassen. In den von ihr eroberten Gebieten - darunter die nordirakische Großstadt Mossul - hat die Gruppe ein Kalifat ausgerufen, in dem sie ihre strikte Auslegung des Islams durchsetzt und Andersgläubige verfolgt.

Seitdem der Islamische Staat vergangene Woche zudem die Enthauptung des US-Journalisten James Foley in Syrien bekanntgab und mit der Ermordung eines weiteren Reporters drohte, denkt die Regierung von US-Präsident Barack Obama laut darüber nach, die Gruppe bereits in dem Bürgerkriegsland ins Visier zu nehmen.

Vor möglichen Militäraktionen in Syrien wäre es jedoch wohl nötig, weitere geheimdienstliche Informationen über die Extremisten zu sammeln. Hochrangige Mitarbeiter des Pantagons hatten gesagt, der einzige Weg, die Terroristen zu eliminieren, sei, diese auch im benachbarten Syrien zu bekämpfen. Das hatte Obama lange Zeit abgelehnt.

Das Weiße Haus wollte sich zunächst nicht zum mutmaßlichen Beschluss Obamas äußern, Erkundungsflüge über Syrien zu erlauben. Sein Sprecher John Earnest sagte am Montag lediglich, der Präsident habe bereits seinen Willen demonstriert, Militäraktionen anzuordnen, wenn diese zum Schutz amerikanischer Bürger nötig seien.

Das gelte unabhängig von internationalen Barrieren, fügte Earnest hinzu. Sprecherin Caitlin Hayden sagte, man werde Geheimdienstangelegenheiten nicht kommentieren, man werde allerdings alle zur Verfügung stehenden Werkzeuge nutzen.

(ap)
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