Japans Vize-Regierungschef Taro Aso zieht Lob für Nazis zurück

Tokio · Nach Kritik hat Japans stellvertretender Ministerpräsident Taro Aso ein Lob für die politische Taktik der Nationalsozialisten zurückgezogen.

 Japans stellvertretender Ministerpräsident Taro Aso.

Japans stellvertretender Ministerpräsident Taro Aso.

Foto: AFP, AFP

Seine Äußerungen hätten zu einem "Missverständnis" geführt, sagte Aso am Donnerstag vor Journalisten in Tokio. Dies sei "bedauerlich". Es sei "klar", dass er eine "außerordentlich schlechte Meinung" von den Nazis habe, sagte Aso. Daher wolle er seine Äußerungen "zurückziehen". Die japanische Regierung hatte sich zuvor davon distanziert.

"Die deutsche Weimarer Verfassung wurde, ohne dass dies auffiel, durch die Verfassung Nazi-Deutschlands ersetzt, warum lernen wir nicht von ihrer Taktik?", hatte Aso laut Medienberichten am Montag in einer Rede gesagt. Er bezog sich damit auf eine geplante Änderung der japanischen Verfassung, die derzeit in den Medien sowie bei den Nachbarn China und Südkorea für Aufregung sorgt.

Die regierende Liberaldemokratische Partei von Ministerpräsident Shinzo Abe erwägt eine Änderung der Verfassung, die Japan auf Druck der USA seit dem Zweiten Weltkrieg auf eine pazifistische Außenpolitik festlegt. Angesichts aktueller Gebietsstreitigkeiten mit China und Südkorea sollen die japanischen Truppen nach dem Willen der Regierungspartei nun zu regulären Streitkräften aufgewertet werden.

(AFP)
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