Porträt Das ist Ted Cruz
Ted Cruz wurde als Rafael Edward "Ted" Cruz am 22. Dezember 1970 in Calgary in Kanada geboren und ist Politiker der republikanischen Partei.
Als der Anwalt aus Texas im Herbst 2012 zum Senator gewählt wurde, war er so etwas wie das Aushängeschild der Tea Party, die den Zenit ihrer Macht damals allerdings bereits überschritten zu haben schien.
Mit seiner Frau Heidi hat er zwei Töchter. Kennengelernt haben sich Cruz und seine spätere Frau im Wahlkampf für den späteren US-Präsidenten George W. Bush im Jahr 2000.
In Washington profilierte er sich als Hardliner, der Kompromisse mit dem Kabinett Barack Obamas noch kategorischer ablehnte als die ohnehin schon wenig kompromissbereite Führung der Republikaner.
Einmal redete er 21 Stunden lang gegen Obamas Gesundheitsreform an, der er die vom Kongress zu bewilligenden Mittel zu verweigern drohte. Mit einer Mischung aus Sturheit und theatralischer Effekthascherei trug er maßgeblich dazu bei, einen Shutdown zu provozieren, die Schließung kompletter Regierungsbehörden.
Im Wahlkampf wirkt Cruz wie der Chefideologe der Rechten, stramm konservativ, während er Trump als windigen Opportunisten porträtiert, der es früher eher mit den Demokraten gehalten habe und heute sein Heil in der „Grand Old Party“ suche
Wichtigste Zielgruppe des Pfarrerssohns sind evangelikale Christen, die nicht nur in den Südstaaten eine Macht bilden, sondern auch im ländlich geprägten Iowa, wo die Serie der Vorwahlen beginnt.
Weltpolitisch zählte Cruz eine Weile zu den Isolationisten, die die Supermacht aus den Konflikten der Welt heraushalten wollen, wo immer es geht. Neuerdings aber kehrt er den Falken heraus: Nach seinen Worten sollte die Air Force das Kalifat des „Islamischen Staats“ in Syrien und im Irak flächenbombardieren, sodass man bald herausfinden werde, ob der Sand der Wüste im Dunkeln glühe.
Cruz wurde in Kanada als Sohn eines kubanischen Vaters und einer amerikanischen Mutter geboren. Sein Rivale Trump zieht daher in Zweifel, ob überhaupt fürs Weiße Haus kandidieren kann.
Nach der Verfassung darf nur Präsident werden, wer das Kriterium „natural-born“ erfüllt, eine schwammige Formulierung, die sinngemäß bedeutet, dass man das Licht der Welt als US-Bürger erblickt haben muss. Im Falle einer Klage müssten Richter die Causa Cruz klären. Damit bleibt ein Rest an Unsicherheit.
Was die Einwanderungspolitik betrifft, nimmt Cruz eine Position in der Mitte ein: Er wendet sich gegen die Einbürgerung illegaler Einwanderer und fordert eine strengere Überwachung der mexikanischen Grenze. Eine Ausweisung der Einwanderer wiederum lehnt er ab. Hier möchte er Möglichkeiten zum legalen Aufenthalt ohne Staatsbürgerschaft finden.
Das Waffengesetz verteidigt er – jeder US-Bürger soll eine Waffe besitzen dürfen. Abtreibungen lehnt er ab, esseidenn die Schwangerschaft gefährde das Leben der werdenden Mutter. Gleichgeschlechtliche Ehen lehnt ebenso ganz entschieden ab.
Am 3. Mai 2016 stieg er nach der Niederlage gegen Trump bei den Vorwahlen in Indiana aus dem Präsidentschaftsrennen aus.
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