Identifizierung der Terror-Opfer Hoffen und Leiden

Brüssel · 31 Menschen haben bei den Anschlägen in Belgien ihr Leben verloren. Ihre Identität zu ermitteln, ist kompliziert - auch in Deutschland müssen viele Angehörige vorerst weiter mit der Ungewissheit leben.

Die Behörden bitten um Geduld. Es werde einige Zeit dauern, bis sie belastbare Informationen darüber vorlegen können, wer genau sich unter den Todesopfern befindet. Die Wucht der Detonationen von Brüssel war gewaltig, mehr will man sich eigentlich nicht ausmalen.

Menschen aus mehr als 40 Ländern sind nach Informationen des belgischen Außenministers betroffen. Bislang sind lediglich drei Todesopfer bestätigt:

Anschlag in Brüssel: Bilder von Chaos und Zerstörung
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Chaos und Verwüstung in Brüssel

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Foto: Screenshot Twitter
  • Adelma Tapia R. (36, aus Peru)
  • Olivier D. (45, aus Brüssel)
  • Léopold H. (20, aus Brüssel)

Der belgische Jura-Student Léopold H. wurde von seinen Angehörigen intensiv über die sozialen Netzwerke gesucht. Zunächst gab es große Erleichterung: Der 20-Jährige sei in ein Krankenhaus gebracht worden, postete seine Mutter auf Facebook und dankte allen, die sie bei der Suche unterstützen. Doch am nächsten Tag erlag der junge Mann seinen schweren Verletzungen. Das bestätigte seine Universität auf ihrer Facebook-Seite.

Cher(e)s Etudiant(e)s,J'ai l'immense tristesse de vous informer du décès de Léopold HECHT, étudiant du deuxième bloc...

Hoffnung und Leid liegen nach den schweren Anschlägen von Brüssel nah beeinander. Der Austausch mit anderen im Netz gibt vielen Angehörigen Kraft — die Informationen, die sie dort finden, sind aber nur wenig hilfreich.

Frau aus Aachen wird weiter vermisst

Nach Auskunft des Auswärtigen Amtes ist unter den Opfern des Anschlags auch ein Ehepaar aus Aachen. Während der Mann mit schweren Verletzungen in ein belgisches Krankenhaus gebracht wurde, ist der Verbleib seiner Ehefrau weiter ungeklärt: Sie wird seit den Anschlägen vermisst.

"Wir müssen leider bestätigen, dass unter den bei dem Terroranschlag verletzten Personen auch deutsche Staatsangehörige sind, darunter mindestens eine schwer verletzte Person", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes auf Nachfrage unserer Redaktion. Es sei nicht auszuschließen, dass auch Deutsche bei den Terroranschlägen ums Leben gekommen sind.

Bislang wurden 31 Todesopfer bestätigt, mindestens 300 Menschen sind unter den Verletzten.

Das Paar war auf dem Weg in die Flitterwochen

Wie die "Bild" berichtet, war das junge Paar aus Aachen gerade auf dem Weg in die USA. Die beiden wollten demnach in New York ihre Hochzeitsreise nachholen. Sie standen gerade am Schalter, als die Bombe am Dienstag um kurz vor 8 Uhr hochging.

Nach der Explosion am Brüsseler Flughafen wurde der Mann in ein Krankenhaus gebracht und liegt nach derzeitigen Informationen im Koma.

(gol)
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