Todesopfer nach Londoner Terroranschlag 75-Jähriger erliegt seinen Verletzungen

London · Die Zahl der Toten nach dem Terrorangriff in London hat sich auf fünf erhöht. Die britische Polizei teilte mit, ein 75-Jähriger sei im Krankenhaus gestorben. Scotland Yard sucht unterdessen nach möglichen Hintermännern und Mitwissern.

 Menschen zünden bei einer Gedenkfeier in London Kerzen für die Opfer des Terroranschlags an.

Menschen zünden bei einer Gedenkfeier in London Kerzen für die Opfer des Terroranschlags an.

Foto: ap

Der Mann erlag den Angaben zufolge im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Bei der Fahrt des Täters über die Westminster Bridge waren am Mittwoch zwei Menschen getötet worden. Anschließend erstach der Mann auf dem Parlamentsgelände einen unbewaffneten Polizisten, bevor er erschossen wurde.

Ein weiteres Opfer des Anschlags schwebte in der Nacht zum Freitag noch in Lebensgefahr, der Zustand von fünf weiteren Menschen galt als kritisch. Insgesamt wurden rund 40 Menschen aus elf Ländern verletzt, unter ihnen auch eine Deutsche.

Unterdessen versammelten sich am Trafalgar Square Tausende Menschen zum Gedenken an die Opfer des Anschlags. Londons Bürgermeister Sadiq Khan zündete während der Gedenkzeremonie am Donnerstagabend vor den Stufen der National Gallery Kerzen an. "Londoner werden sich nie von Terror einschüchtern lassen", rief Khan.

Der Täter wurde als ein vorbestrafter 52-jähriger mit dem Namen Khalid Masood identifiziert. Der in Großbritannien geborene Mann sei der Polizei bereits wegen Gewaltdelikten und unerlaubten Waffenbesitzes aufgefallen, teilte Scotland Yard mit. Nach Angaben von Premierministerin Theresa May stand er schon vor einigen Jahren im Verdacht, ein gewalttätiger Extremist zu sein. Sie nannte ihn aber eine "Randfigur".

Die Terrormiliz Islamischer Staat beanspruchte den Anschlag für sich. Einer ihrer "Soldaten" habe die Operation ausgeführt, erklärte das IS-Sprachrohr Amak im Internet. Der Angreifer sei Aufrufen gefolgt, Bewohner von Staaten der "internationalen Koalition" anzugreifen. Damit ist die Anti-IS-Koalition unter Führung der USA gemeint, der unter anderem Großbritannien, Frankreich und Deutschland angehören.

Nur einen Tag nach dem Terrorakt ist möglicherweise in der belgischen Stadt Antwerpen ein Anschlag verhindert worden. Nach Angaben eines Polizeisprechers raste ein Mann mit seinem Fahrzeug durch die City.
Menschen mussten zur Seite springen. Die Polizei nahm den Mann fest.

Bei Razzien in London, Birmingham und anderen Orten wurden acht Menschen festgenommen. In welcher Beziehung die Personen zum Attentäter von London stehen, teilte Scotland Yard nicht mit.

(oko/dpa/ap/reu)
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