Amerikanische Tradition Trump bewahrt vor Thanksgiving Truthähne vor dem Tod

Washington · Der Truthahn Drumstick kann sich freuen: Er darf weiterleben. US-Präsident Donald Trump hat ihn gemeinsam mit einem Artgenossen vor dem Familienfest Thanksgiving begnadigt. Die etwas skurrile Szene hat eine lange Tradition.

 Donald Trump neben dem glücklichen Truthahn Drumstick.

Donald Trump neben dem glücklichen Truthahn Drumstick.

Foto: rtr, JRB

"Anders als andere Vögel in dieser Zeit des Jahres hat Drumstick (Schlegel) ein sehr glückliches Leben vor sich", sagte Trump am Dienstag an der Seite von Sohn Barron und Frau Melania. "Drumstick wird sehr glücklich sein." Den zweiten, ebenfalls zur Begnadigung vorgesehenen Truthahn Wishbone (Schlüsselbein) ließ Trump beim Gnadenakt offiziell zunächst unerwähnt. Er sagte aber, Drumstick und Wishbone dürften sich nun in Virginia zur Ruhe setzen.

Diese eher skurrile Zeremonie im Garten des Weißen Hauses ließ der US-Präsident mal wieder nicht ohne einen Seitenhieb auf seinen Vorgänger verstreichen. In Virginia träfen die zwei Truthähne auf die beiden Vögel, die Barack Obama 2016 begnadigt hatte, sagte Trump. Er habe ja sehr viele Erlasse Obamas rückgängig gemacht, seine Berater hätten ihm aber gesagt, dass die die Truthahn-Begnadigungen Obamas unter gar keinen Umständen aufgehoben werden könnten.

 Trump mit seinem Sohn Barron und seiner Frau Melania.

Trump mit seinem Sohn Barron und seiner Frau Melania.

Foto: rtr, SAV

Die Begnadigung vor dem traditionellen US-Fest hat eine lange Geschichte. Als erster US-Präsident begnadigte John F. Kennedy 1963 einen Truthahn. "Wir werden diesen wachsen lassen", sagte er damals, als er das seit 1947 übliche Geschenk an das Weiße Haus dem nationalen Truthahnverband zurückschickte. George Bush senior führte 1989 dann die jährliche Zeremonie ein.

Eine Reporterfrage, ob er nach dem Vogel auch Menschen begnadigen werde, ließ Trump unbeantwortet. Im Anschluss brach er nach Florida auf, wo er in seinem Domizil Mar-a-Lago die kommenden Feiertage verbringen will. Es ist nach dem Sommer Trumps erster Aufenthalt im von ihm so genannten "Winter White House".

(hebu/dpa)
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