Verschweigen von Hinrichtungen Todesurteile: Amnesty kritisiert China

London (RPO). Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat China scharf kritisiert, weil das Land die Zahl der im vergangenen Jahr vollstreckten Todesurteile nicht bekannt gegeben hat. Nach Schätzungen von Amnesty International sind in China 2009 mehr Menschen hingerichtet worden, als in allen anderen Ländern zusammen, in denen die Todesstrafe noch vollzogen wird.

 Immer wieder, wie hier in Jacksonville, kommt es in den USA zu Protesten gegen die Todesstrafe.

Immer wieder, wie hier in Jacksonville, kommt es in den USA zu Protesten gegen die Todesstrafe.

Foto: FR117487 AP, AP

Wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Organisation hervorgeht wurden 2009 in 18 Ländern mindestens 714 Menschen hingerichtet. China ist dabei nicht eingerechnet. Mehr als 2000 Menschen in 56 Ländern seien zum Tode verurteilt worden.

Die vermutlich zweithöchste Zahl von Hinrichtungen registrierte Amnesty im Iran. Von den 388 Exekutionen in dem Land erfolgte dem Bericht zufolge ein Drittel in den acht Wochen landesweiter Proteste nach der umstrittenen Präsidentenwahl im Juni.

Mit 120 Hinrichtungen folgt der Irak in der Amnesty-Liste auf dem dritten Platz. Im Iran und in Saudi-Arabien seien Todesurteile auch gegen Jugendliche vollstreckt worden.

Auf den amerikanischen Kontinenten waren die USA laut Amnesty der einzige Staat, in dem Todesurteile vollstreckt wurden. Mit 52 waren es aber nur noch halb so viele wie noch zehn Jahre zuvor.

Als positive Entwicklung registrierte Amnesty, dass mit Burundi und Togo zwei weitere Staaten die Todesstrafe abgeschafft haben. Damit sind es mittlerweile 95. In Europa hat es 2009 erstmals seit Beginn der Amnesty-Aufzeichnungen keine Hinrichtungen gegeben. Weißrussland ist hier das einzige Land, in dem die Todesstrafe noch angewandt wird.

(RTR/das)
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