Britischer Ex-Premierminister Tony Blair tritt als Nahost-Beauftragter zurück

London · Der frühere britische Premierminister Tony Blair gibt sein Amt als Sonderbeauftragter des Nahost-Quartetts auf. Er werde das Amt im Juni niederlegen, teilte Blair UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in einem Schreiben mit.

 Tony Blair erklärte schriftlich seinen Rücktritt.

Tony Blair erklärte schriftlich seinen Rücktritt.

Foto: dapd, Sang Tan

Die Vertreter des Nahost-Quartetts dankten Blair in einer Mitteilung für seine "außerordentliche Arbeit". Blair habe einen "standhaften Einsatz" gezeigt und "bleibende Beiträge" für den Frieden im Nahen Osten geleistet.

Der Labour-Politiker hatte nach seinem Ausscheiden als Premierminister 2007 die Rolle übernommen. Das Nahost-Quartett aus Vereinten Nationen, Europäischer Union, den USA und Russland war 2002 mit dem Ziel angetreten, den Frieden in der Konfliktregion zu befördern. Am sichtbarsten aber setzten sich die USA für Friedensgespräche zwischen Israelis und Palästinensern ein.

An Blairs Amtsführung und seiner Person war immer wieder Kritik laut geworden. Seine Arbeit für das Nahost-Quartett wurde von seiner Amtsführung als Premierminister überschattet. Unter anderem wurde ihm von vielen nie verziehen, dass er 2003 Großbritannien an der Seite der USA in den Krieg im Irak geführt hatte.

Die Begründung, dem Regime von Saddam Hussein müssten Massenvernichtungswaffen entzogen werden, stellte sich später als falsch heraus. Blair hatte den Feldzug dennoch stets verteidigt.

(dpa)
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