Treffen mit Trump in Washington Erdogans Sicherheitsleute greifen Demonstranten an

Washington · Am Rande des ersten Treffens von US-Präsident Trump mit seinem türkischen Kollegen Erdogan hat es Proteste gegeben. Wie Zeugen berichteten, griffen Sicherheitsleute Erdogans vor der Residenz des türkischen Botschafters in Washington Demonstranten an.

Diese sollen Fahnen der syrisch-kurdischen Partei der Demokratischen Union (PYD) getragen haben. Die Polizei sorgte zwar rasch für Ordnung, nach Angaben von Rettungskräften wurden aber neun Menschen verletzt und kamen ins Krankenhaus. Einer von ihnen befand sich demnach in kritischem Zustand.

Bei dem Gespräch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan mit US-Präsident Donald Trump waren zuvor die Differenzen hinsichtlich des Vorgehens in Syrien deutlich zutage getreten. Erdogan nannte es "absolut nicht akzeptabel", die syrische Kurdenmiliz YPG als Partner für den Anti-Terror-Kampf in Betracht zu ziehen. Die US-Regierung will die Miliz mit Waffen versorgen.

 Kurdische Erdogan-Kritiker bei einer Demonstration in Washington.

Kurdische Erdogan-Kritiker bei einer Demonstration in Washington.

Foto: rtr, JE

Schon unter Trumps Vorgänger Barack Obama hatten die USA mit der YPG im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) im Norden Syriens zusammengearbeitet. In der vergangenen Woche kündigte die neue US-Regierung dann an, dass die Miliz erstmals von den USA direkt mit Waffen ausgerüstet werden soll. Damit soll die Offensive auf die IS-Hochburg Raka verstärkt werden.

Die türkische Regierung betrachtet die YPG allerdings wegen ihrer engen Verbindung zu der in der Türkei aktiven Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als Terrorgruppe. Sie fürchtet auch, dass Waffen für die YPG letztlich in den Händen der PKK landen und gegen die Türkei verwendet werden könnten.

(kess/AFP)
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