US-Präsident in Israel Trump will Frieden in Nahost vorantreiben

Jerusalem · US-Präsident Trump hat bei seinem Besuch in Israel die Vision von einer regionalen Friedenslösung beschworen. Zuvor hatte er als erster amtierender US-Präsident die Klagemauer in Jerusalem besucht.

Trump in Israel: US-Präsident will Frieden in Nahost vorantreiben
Foto: dpa, OWE

"Wir können das nur gemeinsam schaffen", sagte er nach seiner Ankunft am Flughafen in der Nähe von Tel Aviv. "Es gibt keinen anderen Weg." Man wolle an einer Zukunft arbeiten, die Frieden für alle einschließe. Er sehe für den Nahen Osten die seltene Chance, Frieden und Stabilität in der ganzen Region zu erreichen.

Überschattet wurde sein Besuch von einer neuen Messer-Attacke bei Jerusalem, bei der der palästinensische Angreifer getötet wurde. In einer Geste mit großer Symbolkraft hatte Trump zuvor als erster amtierender US-Präsident mit einer Delegation um Tochter Ivanka die Klagemauer in der Jerusalemer Altstadt besucht.

Trump und seine Frau Melania waren am Mittag am Flughafen Ben Gurion gelandet. Dort wurden sie unter anderem von Staatspräsident Reuven Rivlin und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu herzlich begrüßt.

Netanjahu bekundete dabei seine Bereitschaft zu einer regionalen Friedensregelung mit den arabischen Nachbarstaaten und den Palästinensern. "Wir wollen einen echten, dauerhaften Frieden, in dem die Sicherheit des jüdischen Staates gewährleistet ist und der Konflikt ein und für allemal endet", sagte der Regierungschef.

US-Präsident Trump befindet sich aktuell auf seiner ersten Auslandsreise. Vor Israel hatte er die saudische Hauptstadt Riad besucht und dort unter anderem eine Rede zum Islam gehalten. Am Dienstag fliegt er weiter nach Rom, am Mittwoch wird er zudem zum Nato-Gipfel in Brüssel erwartet.

Der US-Präsident trieb während des Besuchs außerdem den Versuch einer Isolierung des Irans weiter voran. "Der Iran darf niemals eine Atomwaffe haben", sagte Trump nach einem Treffen mit Rivlin in Jerusalem. Iran müsse das Anfachen und die Unterstützung des Terrorismus beenden, forderte Trump. Viele in der muslimischen Welt seien sich der wachsenden Bedrohung durch den Iran bewusst.

Im gesamten Mittleren Osten fänden sich die Zeichen einer iranischen Unterstützung des Terrorismus. Ob es um den Jemen gehe, um den Irak oder um andere Länder: "Wir sehen die Spuren des Irans." Es gehe um Soldaten, Geld und Waffen, sagte Trump.

Während des Besuchs Trumps wurden im Westjordanland Dutzende Palästinenser bei Zusammenstößen mit der israelischen Armee verletzt. Die Palästinenser protestierten gewaltsam als Unterstützung für rund 1000 Häftlinge in israelischen Gefängnissen, die sich seit mehr als einem Monat im Hungerstreik für bessere Haftbedingungen befinden.

Vor seiner Weiterreise nach Rom will der US-Präsident am Dienstag im Israel-Museum in Jerusalem eine Ansprache halten. Es wird erwartet, dass er sich dort ausführlich zu Grundzügen einer Friedensregelung äußert.

(kess/dpa)
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