Nach Fällen von Kindesmissbrauch Türkei erwägt chemische Kastration für Pädophile

Istanbul · Der türkische Justizminister hat eine Zwangskastration von Pädophilen ins Spiel gebracht. Die Regierung überlege, ob eine chemische Kastration per Gerichtsbeschluss möglich gemacht werden könne, sagte Abdulhamit Gül nach Angaben der Nachrichtenagentur Andolu.

Das Thema solle "innerhalb weniger Tage" angegangen werden, sagte Gül am Dienstag weiter, ohne Details zu nennen. In den vergangenen Wochen hatte es in der Türkei schwere Fälle von Kindesmissbrauch gegeben. Vor zehn Tagen etwa hatte ein 28-jähriger Mann während einer Hochzeit im südtürkischen Adana ein viereinhalbjähriges Kind missbraucht.

Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan sagte am Dienstag laut Anadolu vor türkischen Journalisten, Kindesmissbrauch sei unverzeihlich. Er kündigte zudem härtere Strafen für Sexualstraftäter an. Die Regierung erwäge auch, Ehebruch unter Strafe zu stellen. Details dazu nannte er allerdings nicht.

(oko)
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