Sicherheitskonferenz in München Türkei erwägt Entsendung von Bodentruppen nach Syrien

Istanbul · Die Türkei erwägt die Entsendung von Bodentruppen ins Bürgerkriegsland Syrien. Zuvor hatte Saudi-Arabien die Bereitschaft bekundet, im Rahmen der US-geführten Koalition Bodentruppen für den Kampf gegen den IS nach Syrien zu entsenden.

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu.

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu.

Foto: afp, ak

"Wenn es eine Strategie (gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat, IS) gibt, könnten die Türkei und Saudi-Arabien einen Einsatz am Boden starten", sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Samstag nach seiner Teilnahme bei der Münchner Sicherheitskonferenz den türkischen Zeitungen "Yeni Safak" und "Haber".

Saudi-Arabien beteiligt sich nicht maßgeblich an Luftangriffen

Saudi-Arabien ist seit Ende 2014 Teil der Koalition gegen die Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS), hat sich allerdings nicht maßgeblich an den Luftangriffen gegen die Extremisten beteiligt. Riad steht in dem Bürgerkrieg hinter moderateren Gegnern von Machthaber Baschar al-Assad.

Cavusoglu kündigte in dem Interview an, dass Saudi-Arabien Kampfflugzeuge für den Einsatz gegen den IS zum türkischen Luftwaffenstützpunkt Incirlik entsenden werde. Saudiarabische Regierungsvertreter hätten den Stützpunkt bereits inspiziert. Wie viele Flugzeuge Riad dort stationieren werde, sei aber noch unklar.

Im südtürkischen Incirlik sind auch Bundeswehrsoldaten im Rahmen des Anti-IS-Einsatzes stationiert. Sie absolvieren dort mit bis zu sechs Tornado-Jets Aufklärungsflüge über Syrien und dem Irak. Ein Airbus hilft zudem bei der Betankung von Kampfjets der Koalition in der Luft, eine Fregatte gibt einem französischen Flugzeugträger Geleitschutz. An Luftangriffen beteiligt sich die Bundeswehr nicht.

(spol/AFP)
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