Trotz Bedenken der Nato Türkei kauft russisches Raketenabwehrsystem

Ankara · Die Türkei hat sich mit Russland auf den Kauf des russischen Raketenabwehrsystems S-400 geeinigt. Der Kaufpreis wird zum Teil durch ein Darlehen finanziert. Die Nato-Partner der Türkei sind besorgt.

 Das russische Raketenabwehrsystem S-400 (Archiv).

Das russische Raketenabwehrsystem S-400 (Archiv).

Foto: ap, AZ

Die Türkei kaufe mindestens eine Raketenbatterie, die im ersten Quartal 2020 geliefert werde, teile die zuständige Regierungsbehörde SSM am Freitag mit. Es gebe auch die Option auf den Kauf einer zweiten Batterie. In türkischen und russischen Medienberichten war hingegen von vier Batterien zum Gesamtpreis von 2,5 Milliarden Dollar die Rede. SSM wollte das nicht kommentieren.

Der Kaufpreis werde zum Teil durch ein russisches Darlehen finanziert, erklärte die Behörde, ging aber nicht weiter ins Detail. Der Chef des staatlich kontrollierten russischen Herstellers Rostech, Sergej Tschemesow, sagte der Zeitung "Komersant", 55 Prozent der 2,5 Milliarden würden durch das russische Darlehen abgedeckt.

Die Türkei ist der erste Nato-Staat, der das hoch entwickelte Raketenabwehrsystem Russlands kauft. Andere Bündnisländer sehen die Annäherung des Landes an Russland mit Skepsis. Zudem fürchten sie, dass das S-400 nicht mit den Waffensystemen des Bündnisses kompatibel ist.

Die Raketen des Systems S-400 (Russisch: Triumf, Nato-Code: SA-21 Growler) können auf 400 Kilometer auch Flugzeuge und ballistische Raketen abfangen. In der russischen Armee gehören zu einer Batterie ein Radar und zwölf Lastwagen mit je vier Raketenabschussrohren

(wer)
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