"Gefährdung der öffentlichen Sicherheit" Türkei ließ hundert Deutsche seit Januar nicht einreisen

Berlin · Seit Jahresbeginn ist rund hundert Deutschen an türkischen Flughäfen die Einreise in die Türkei verweigert worden. Oftmals ist dies unter Hinweis auf eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit geschehen.

 Ein türkischer Offizier steht Wache (Symbolbild).

Ein türkischer Offizier steht Wache (Symbolbild).

Foto: ap, LP

Das geht aus einer Antwort des Auswärtigen Amtes auf eine Anfrage der Linken hervor, die der Nachrichtenagentur AFP am Freitag vorlag. Die Bundesregierung setzt sich demnach dafür ein, dass die Regierung in Ankara "größtmögliche Transparenz" für die Betroffenen herstelle.

Wieviele der rund hundert Betroffenen neben der deutschen auch die türkische Staatsangehörigkeit haben, geht aus der Antwort nicht hervor. Unklar blieb auch, wieviele Einreiseverbote es im zweiten Halbjahr des vergangenen Jahres - also den Monaten nach dem gescheiterten Militärputsch gegen Präsident Recep Tayyip Erdogan - gegeben hat. Die genaue Anzahl sei der Bundesregierung nicht bekannt, heißt es aus dem Auswärtigen Amt.

Die Außenexpertin der Linkspartei, Sevim Dagdelen, erklärte, offensichtlich würden mit Hilfe eines "Spitzelnetzwerks" des türkischen Geheimdienstes in Deutschland "schwarze Listen geführt über unerwünschte Personen". Dagdelen forderte von der Bundesregierung, die Herausgabe dieser Namenslisten zu erzwingen. "Jeder und jede auf einer solchen Liste ist massiv gefährdet, bei einer eventuellen Einreise Opfer von Willkür und Repression zu werden."

(felt/AFP)
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