Türkei Erdogan macht Datum des Putschversuchs zum Gedenktag

Istanbul · Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den 15. Juli zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Putschversuchs erklärt.

 Recep Tayyip Erdogan will den 15. Juli künftig als Gedenktag feiern.

Recep Tayyip Erdogan will den 15. Juli künftig als Gedenktag feiern.

Foto: ap, BO

Der neue Feiertag werde dafür sorgen, "dass künftige Generationen niemals all die heldenhaften Zivilisten, Polizisten und Soldaten vergessen werden, die am 15. Juli demokratischen Widerstand geleistet haben", sagte Erdogan in der Nacht zu Freitag in einer kurzen Ansprache in Ankara.

Erdogan betonte, es sei notwendig, dass man sich weiterhin gegen den "hinterlistigsten und niederträchtigsten Putschversuch in der Geschichte des türkischen Volkes" zur Wehr setze. Er rief dazu auf, die von der Regierung als "Demokratie-Wachen" bezeichneten Versammlungen in den türkischen Städten fortzuführen. Die Bürger sollten sich versammeln und die zentralen Plätze der Städte besetzen, "bis unser Land diese schwere Phase vollständig hinter sich gelassen hat".

Nach Erdogans Angaben wurden inzwischen 10.400 Beschuldigte im Zusammenhang mit dem gescheiterten Versuch des Militärs zur Machtübernahme in Gewahrsam genommen. Gegen 4060 sei Haftbefehl erlassen worden. Bei dem Putschversuch waren 265 Menschen getötet worden.

Zehntausende Staatsbedienstete, darunter Richter, Staatsanwälte, Hochschuldozenten und Lehrer, wurden in den vergangenen Tagen entlassen oder versetzt. Die EU und andere westliche Partner reagierten besorgt auf das harte Vorgehen der türkischen Regierung.

(felt/AFP/dpa)
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