Türkischer Präsident Erdogan weist weinendes Mädchen in Soldatenuniform zurecht

Istanbul · Der türkische Staatspräsident Erdogan hat bei einer Veranstaltung ein weinendes Mädchen in Soldatenuniform zurecht gewiesen. Er ermahnte es, dass Soldaten nicht weinen.

Das weinende Mädchen neben Erdogan.

Das weinende Mädchen neben Erdogan.

Foto: dpa, BO hjp pat

Recep Tayyip Erdogan hatte in der Provinz Kahramanmaras in Anatolien eine Rede gehalten. Der türkische Staatspräsident holte dann das Mädchen aus dem Publikum auf die Bühne. Er küsste es auf die Wange, tätschelte es und sagte dann an die Menge gerichtet: "Wenn es als Märtyrer fällt, werden sie es auch - so Gott will - mit der Fahne zudecken. Es ist alles bereit". Dann beugte Erdogan sich zu dem Mädchen und sagte: "Nicht?", küsste es erneut und schickte es von der Bühne. Der Sarg gefallener Soldaten wird beim Begräbnis in der Regel mit einer türkischen Flagge bedeckt.

Die Türkei hatte am 20. Januar eine Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG in Nordwestsyrien begonnen. Die islamisch-konservative Regierungspartei setzt dabei auch auf nationalistische Gefühle. Auch viele Gegner Erdogans befürworten den Militäreinsatz, bei dem bisher 33 türkische Soldaten getötet wurden.

(wer)
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