Ukraine-Krise Lawrow fordert Rückzug der ukrainischen Armee

Moskau · Die Ukraine kommt nicht zur Ruhe. Trotz des Abkommens von Minsk sterben täglich Soldaten im Osten des Landes. Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat die ukrainischen Truppen nun aufgefordert, umkämpfte Gebiete zu räumen.

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Krieg in der Ostukraine - Bilder von Soldaten und Zerstörung

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Foto: afp, MR/RT

Im Ukraine-Konflikt hat der russische Außenminister Sergej Lawrow auf einen Rückzug der ukrainischer Truppen aus den Krisenregionen im Osten des Landes gedrängt. Die ukrainische Armee müsse mit der Entmilitarisierung der umkämpften Ortschaft Schirokin beginnen, forderte Lawrow nach Angaben seines Ministeriums am Samstag in separat geführten Telefonaten mit seinen Kollegen aus den USA, Deutschland und der Ukraine.

Lawrow begründete die Forderung demnach in seinen Gesprächen mit US-Außenminister John Kerry, dem ukrainischen Außenminister Pawlo Klimkin sowie dem deutschen Chefdiplomaten Frank-Walter Steinmeier (SPD) damit, dass sich die prorussischen Rebellen bereits aus der Region im Umkreis von zehn Kilometern um die Hafenstadt Mariupol zurückgezogen hätten.

An Klimkin richtete Lawrow zudem die Forderung, die offenen Fragen bezüglich der geplanten Verfassungsreform und der darin vorgesehenen größeren Autonomie für die prorussischen Separatistengebiete zu klären. In seinem Gespräch mit Kerry kritisierte der russische Außenminister demnach zudem, dass Rebellenvertreter an der Reformdiskussion von der Ukraine nicht beteiligt würden. Ein direkter Dialog zwischen Kiew und Vertretern aus den betreffenden Regionen Donezk und Luhansk sei im Minsker Abkommen vereinbart worden.

In dem Konflikt, der seit Frühjahr vergangenen Jahres andauert, stehen sich prorussische Kämpfer und ukrainische Regierungstruppen gegenüber. Der Westen beschuldigt Russland, die Aufständischen mit Kämpfern und Waffen zu unterstützen, Moskau weist dies zurück. In dem Konflikt starben bereits mehr als 6500 Menschen. Im Februar wurde in einem im weißrussischen Minsk mit deutscher und französischer Hilfe ausgehandelten Abkommen ein Abzug schwerer Waffen aus den umkämpften Gebieten vereinbart. Die Kämpfe in der Ostukraine halten aber weiterhin an.

(AFP)
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