Wie vor Waffenruhe Ukraine meldet Beschuss im Osten des Landes

Kiew · Im Osten der Ukraine haben die prorussischen Rebellen nach Angaben der ukrainischen Regierung den heftigsten Beschuss seit Abschluss der Waffenruhe im Februar gestartet.

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Foto: afp, MR/RT

"Es gab 153 Schüsse auf unsere Positionen wie zu den heftigsten Kampfzeiten", erklärte der Vorsitzende des Sicherheits- und Verteidigungsrates, Alexander Turtschinow, am Donnerstag. US-Außenminister John Kerry äußerte sich in einem Telefonat mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow "sehr besorgt".

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Turtschinow warf den Rebellen vor, einen Sturmangriff vorzubereiten. Nach seinen Angaben wurden in den vergangenen 24 Stunden zwei ukrainische Soldaten getötet und zehn weitere verletzt. Den heftigsten Beschuss habe es in der Nähe der Ruinen des seit Monaten umkämpften internationalen Flughafens von Donezk gegeben. Ein ukrainischer Militärsprecher verwies zudem auf Kämpfe in der Nähe eines Ortes rund 50 Kilometer nordöstlich von Donezk.

Die Beobachtermission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) erklärte, sie habe in den vergangenen Tagen den Einsatz schwerer Waffen von beiden Seiten beobachtet. In den vergangenen Tagen waren bereits aus der Region um die Hafenstadt Mariupol erbitterte Kämpfe gemeldet worden. Die prorussischen Separatisten haben in den vergangenen Monaten immer wieder versucht, die strategisch wichtige Hafenstadt einzunehmen.

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Die Ukraine und westliche Regierungen werfen Russland vor, die Rebellen aktiv zu unterstützen. Kerry rief am Donnerstag Lawrow an und beklagte den "scharfen Anstieg der Attacken der Separatisten". Laut seinem Ministerium forderte er die sofortige Rückkehr zur Waffenruhe und die volle Umsetzung des Minsker Abkommens. Der Friedensplan sieht unter anderem den Abzug schwerer Waffen und die Einrichtung einer Pufferzone entlang der Frontlinie vor. In dem Konflikt in der Ostukraine kamen seit April 2014 mehr als 6800 Menschen ums Leben.

(AFP)
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