Ukraine-Krise Nato sieht Separatisten auf dem Vormarsch

Brüssel · Nato-Generäle schlagen Alarm. Die Kämpfe in der Ostukraine toben so heftig, wie seit Monaten nicht mehr. Die ukrainische Armee scheint dabei immer mehr unter Druck zu geraten. Die Frontlinie verschiebt sich nach Westen.

 Prorussische Separatisten auf einem Panzer in der Ostukraine.

Prorussische Separatisten auf einem Panzer in der Ostukraine.

Foto: dpa

Die Intensität der Kämpfe in der Ostukraine hat nach Nato-Angaben wieder das Niveau vor dem im September geschlossenen Minsker Abkommen für einen Waffenstillstand erreicht. "Die Kämpfe haben sich auf den Stand vor dem Abkommen verstärkt", "und in einigen Fällen auch darüber hinaus", sagte der Nato-Oberkommandierende Philip Breedlove am Donnerstag vor Journalisten. An einigen Orten sei die sogenannte Kontaktlinie zwischen den ukrainischen Regierungstruppen und den prorussischen Rebellen "nach Westen verschoben" worden.

Breedlove konnte Angaben des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko nicht bestätigen, wonach sich mittlerweile 9000 russische Soldaten im Osten des Landes befinden. Die Nato sei derzeit "nicht in der Lage, die Präsenz von zusätzlichen Truppen in der Ukraine zu bestätigen", sagte der General. Es gebe aber Anzeichen für eine russische Truppenpräsenz: "Wir beginnen die Signaturen von Luftabwehrsystemen und elektronischen Verteidigungssystemen zu sehen, von denen russische Truppen in der Vergangenheit begleitet wurden."

Die Kämpfe in der Ostukraine nehmen seit Tagen wieder an Intensität zu. In den vergangenen 24 Stunden starben nach offiziellen Angaben mindestens 41 Soldaten und Zivilisten. In dem seit neun Monaten anhaltenden Konflikt wurden laut Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) bislang insgesamt 5000 Menschen getötet. Das im September im weißrussischen Minsk geschlossene Waffenstillstandsabkommen wurde bis heute nicht umgesetzt.

(AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort