Georgischer Ex-Präsident Ukraine schiebt Saakaschwili nach Polen ab

Kiew · Ukrainischen Behörden zufolge hat das Land den georgischen Ex-Präsidenten Michail Saakaschwili abgeschoben. Der 50-jährige Gegner des ukrainischen Staatschefs Petro Poroschenko ist demnach in einem Flugzeug auf dem Weg nach Polen.

 Michail Saakaschwili (Archivbild).

Michail Saakaschwili (Archivbild).

Foto: dpa, zeus joh

Das teilte der ukrainische Grenzschutz am Montag in Kiew mit. Nach Angaben seiner Sprecherin sei Saakaschwili von Unbekannten verschleppt worden. Die Männer hätten grüne Tarnuniformen getragen. Über Saakaschwilis Aufenthaltsort sei nichts bekannt. Auf seiner Facebook-Seite hieß es, er sei vom maskierten Männern verschleppt worden, die mit drei weißen Minivans vorgefahren seien. Es gebe Informationen, dass es sich um eine Sondereinheit der Grenzpolizei gehandelt habe, sagte Saakaschwilis Sprecherin.

Vergangene Woche hatten seine Anwälte davor gewarnt, dass Saakaschwili umgehend abgeschoben werden könnte, da sein Einspruch dagegen bei Gericht abgelehnt worden sei.

Saakaschwili war neun Jahre lang bis 2013 Präsident seines Heimatlandes Georgien. Später ging er in die Ukraine, nahm dort die Staatsbürgerschaft an und wurde unter Präsident Petro Poroschenko 2015 Gouverneur des Gebietes Odessa. Allerdings überwarf er sich schon bald mit Poroschenko und gab den Posten 2016 auf. Er warf den ukrainischen Behörden eine weit verbreitete Korruption vor.

(felt)
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