Neue Verhandlungen am Freitag Separatisten in Ukraine bestehen auf Unabhängigkeit

Minsk · Vor neuen Gesprächen für eine Lösung des blutigen Konflikts in der Ostukraine haben die prorussischen Separatisten ihre Forderungen nach einer Unabhängigkeit der Region bekräftigt.

Ukraine: So sehen die pro-russischen Kämpfer aus
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Bei den am Freitag in der weißrussischen Hauptstadt Minsk geplanten Verhandlungen mit der internationalen Kontaktgruppe wollen die nicht anerkannten "Volksrepubliken" Donezk und Lugansk weiter auf eine Souveränität dringen, wie Separatistenführer Miroslaw Rudenko sagte.

Die Gespräche unter Vermittlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sollen um 14 MESZ beginne. Bei ihren jüngsten Verhandlungen am 5. September hatten die Konfliktparteien eine Feuerpause beschlossen.

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hatte den Separatistengebieten zuletzt für drei Jahre einen Sonderstatus mit Selbstverwaltungsrechten per Gesetz eingeräumt. Eine Unabhängigkeit der Gebiete lehnt er ab. Bei einem Gespräch mit US-Präsident Barack Obama in Washington äußerte Poroschenko die Hoffnung, dass die seit zwei Wochen geltende Feuerpause zu "dauerhaftem Frieden" führe.

Die Waffenruhe ist allerdings brüchig. Der Stadtrat von Makejewka nordöstlich von Donezk teilte mit, dass bei einem Artilleriebeschuss erneut zwei Zivilisten getötet worden seien.

Neue Verhandlungen im Gasstreit nächste Woche

Im russisch-ukrainischen Gasstreit wollen derweil die Konfliktseiten unter Vermittlung der EU-Kommission am 26. September in Berlin weiter über eine Lösung verhandeln. Die EU-Kommission bestätigte am Freitag in Brüssel diesen Termin. Das Treffen war mehrfach verschoben worden. Der russische Energieminister Alexander Nowak hatte das neue Datum der Agentur Interfax zufolge zuvor bei einem Wirtschaftsforum in der Schwarzmeerstadt Sotschi genannt.

Russland liefert seit Mitte Juni kein Gas mehr an die Ukraine, weil die Ex-Sowjetrepublik beim Moskauer Energieriesen Gazprom Milliardenschulden hat. Die Ukraine will mit Russland einen neuen Energievertrag mit deutlich günstigeren Gastarifen als bisher aushandeln. Die Verhandlungen gestalten sich seit Monaten zäh. Bei den Gesprächen soll es unter anderem auch um Erdgaslieferungen an den Westen gehen, die zuletzt unregelmäßig waren.

(dpa)
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