Protokoll zur Krise in der Ukraine Janukowitsch will Freitag Pressekonferenz geben

Kiew · Die Lage in der Ukraine spitzt sich wieder zu: Bewaffnete haben die Gebäude von Parlament und Regionalregierung auf der Halbinsel Krim am Donnerstag besetzt und dort die russische Flagge gehisst. Russland gewährt Ex-Präsident Janukowitsch seinen Schutz. In Kiew hat sich eine Übergangsregierung formiert. Lesen Sie hier das Protokoll.

Prorussische Demonstranten auf der Krim
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Bewaffnete besetzten am Donnerstag die Gebäude von Regionalregierung und Parlament in Simferopol auf der Krim. Die prorussische Volksvertretung sprach sich am Nachmittag für eine Volksbefragung über die Autonomie der Region aus. In Kiew wurde derweil eine neue Übergangsregierung ernannt. An der Spitze steht Arseni Jazenju, Gefolgsmann von Oppositionsführerin Julia Timoschenko. Er warnte Russland vor Truppenbewegungen auf der Krim, die vor 60 Jahren der Ukraine zugeschlagen worden war. Der abgesetzte Viktor Janukowitsch hat derweil Zuflucht in Russland gefunden. Sein genauer Aufenthaltsort ist unbekannt. Am Freitag will er eine Pressekonferenz geben. Lesen Sie hier das Protokoll zur Krise auf der Krim.

+++ 18.29 Uhr: Die Entwicklungen in der Ukraine haben die Stimmung am deutschen Aktienmarkt getrübt. Der Dax war kurz unter die Marke von 9500 Punkten gerutscht. Zum Handelsschluss stand der deutsche Leitindex noch 0,76 Prozent tiefer bei 9588,33 Punkten. Für den MDax ging es um 0,16 Prozent auf 16 826,88 Punkte nach unten und der TecDax büßte 0,56 Prozent auf 1262,09 Punkte ein.

+++ 18.09 Uhr: Zur Frage, ob mögliche Visa-Anträge Janukowitschs und seiner Gefolgsleute von der Schweiz abgelehnt würden, entgegnete der Ministeriumssprecher bloß, dass die Situation in der Ukraine "mit höchster Aufmerksamkeit beobachtet" werde. Außerdem würden keine weiteren Genehmigungen für Waffenexporte und die Ausfuhr anderer Kriegsgeräte an Kiew erteilt. Letztmals habe es eine solche Genehmigung im Dezember gegeben.

+++ 17.54 Uhr: Die Schweizer Regierung hat sich grundsätzlich bereit erklärt, möglicherweise existierende Auslandskonten des gestürzten ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch einzufrieren. Eidgenössische Banken würden zu mehr Vorsicht beim Umgang mit Geld aus der Ukraine ermahnt.

+++ 17.41 Uhr: Die Krim hat seit 1992 den Status einer autonomen Republik innerhalb der Ukraine. Seit der Entmachtung Janukowitschs am Samstag geht in Kiew die Sorge um, dass sich Bestrebungen einer Abspaltung auf der Halbinsel am Schwarzen Meer verstärken könnten. Bis 1954 hatte die Krim innerhalb der Sowjetunion zu Russland gehört. In Sewastopol, wo sich das Parlament befindet, hat die russische Schwarzmeerflotte ihren Stützpunkt.

+++ 17.32 Uhr: "Durch die verfassungswidrige Machtübernahme in der Ukraine von radikalen Nationalisten und mit Unterstützung bewaffneter Banden sind Friede und Ruhe auf der Krim gefährdet", sagte eine Parlamentssprecherin.

+++ 17.26 Uhr: Die mehrheitlich russischsprachige Bevölkerung auf der Krim fürchtet seit dem Sturz des ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch um ihre kulturelle und politische Selbstbestimmung.

+++ 17.13 Uhr: Am 25. Mai soll auch die Präsidentschaftswahl in der Ukraine stattfinden. Vitali Klitschko wird sich hier zur Wahl stellen, ebenso der frisch gewählte Übergangspremierminister Arsenij Jazenjuk. Ob Julia Timoschenko ebenfalls kandidieren wird, ist noch unklar.

+++ 17.10 Uhr: Referendum über den Autonomiestatus der Krim: Am 25. Mai soll es einen Volksentscheid geben, teilte die Presseabteilung der Volksvertretung in der Regionalhauptstadt Simferopol mit.

+++ 17.09 Uhr: Janukowitsch hatte am Mittwoch wiederholt, weiterhin Präsident der Ukraine zu sein. Der 63-Jährige war nach dem Machtwechsel in Kiew am Wochenende vom Parlament in Kiew abgesetzt worden und geflüchtet.

+++ 17.05 Uhr: Rostow am Don liegt in Russland, unmittelbar an der Grenze zur Ukraine. Die Stadt ist mehr als 900 Kilometer von Kiew entfernt.

+++ 17.02 Uhr: Ob sich Janukowitsch derzeit bereits in Rostow am Don aufhält, ist unklar.

+++ 16.58 Uhr: Der gestürzte ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch wird nach einem Bericht der Nachrichtenagentur RIA am Freitag in der südrussischen Stadt Rostow am Don eine Pressekonferenz geben.

Ousted President of Ukraine Viktor Yanukovych will hold press conference on Friday in Rostov-on-Don, reports @ria_novosti, citing source.

+++ 16.53 Uhr: Ein Sprecher des russischen Außenministeriums kritisiert die Beratungen der Nato über den Konflikt in der Ukraine. Damit sende das Bündnis ein falsches Signal. Der britische Premierminister David Cameron fordert die Regierung in Moskau auf, die territoriale Integrität der Ukraine zu respektieren. Er sei über die Lage auf der Halbinsel Krim sehr besorgt.

+++ 16.37 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel sagt der ukrainischen Übergangsregierung ihre volle Unterstützung zu. Diese müsse die Interessen der russischen Minderheit berücksichtigen.

+++ 16.26 Uhr: Die wirtschaftliche Lage der Ex-Sowjetrepublik ist desaströs. Die Landeswährung Griwna ist seit Wochen in freiem Fall, die Währungsreserven schmelzen dahin. Als erstes muss die Regierung einen wirtschaftlichen Notplan beschließen und dann mit Geldgebern wie dem Internationalen Währungsfonds (IWF) abstimmen.

+++ 16.17 Uhr: "Dies ist eine Regierung der politischen Selbstmörder", beschreibt der neue ukrainische Regierungschef Jezanjuk sein Kabinett. Kaum ein Mitglied dürfte sich um einen Posten in der Übergangsregierung in Kiew gerissen haben. "Wir werden extrem unpopuläre Schritte machen müssen", gibt Jazenjuk die Marschroute vor. Das Land steht vor dem Bankrott. "Also: Willkommen in der Hölle", sagt der 39-Jährige in einem Interview.

+++ 16.15 Uhr: Mindestens 15 Milliarden US-Dollar Soforthilfe braucht die Ukraine. Es herrscht ein System von Vetternwirtschaft und Korruption.

+++ 16.13 Uhr: Der IWF knüpft seine Unterstützung an strenge Reformauflagen und verlangt politische Stabilität. Zuletzt hatte der Währungsfonds der Ukraine im Jahr 2010 eine Kreditlinie von 15,3 Milliarden Dollar zugesagt. Davon wurden aber nur 3,4 Milliarden Dollar ausghezahlt.

+++ 16.11 Uhr: Auch die Europäische Union erwägt finanzielle Hilfen für die Ukraine. Am Freitag bespricht Lagarde das Vorgehen mit Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) in Washington.

+++ 16.09 Uhr: Angesichts des drohenden Staatsbankrotts hat die Ukraine offiziell ein Hilfegesuch beim Internationalen Währungsfonds (IWF) eingereicht. Die USA hatten am Mittwoch eine Garantie über eine Milliarde Dollar angeboten, um mögliche Kredite des IWF oder der Weltbank abzusichern.

+++ 16.03 Uhr: Eine Delegation des Internationalen Währungsfonds wird dem neuen ukrainischen Finanzminister zufolge in der kommenden Woche nach Kiew reisen, um mit der Regierung über Finanzhilfen zu sprechen. Aktuell fehlen laut eines Berichts des frisch gewählten Ministerpräsidenten Arseni Jazenjuk 37 Milliarden Dollar, die die gestürzte Regierung als Kredit erhalten hatte.

+++ 15.56 Uhr: Die Ukraine-Krise hat am Donnerstag auch die US-Börsen belastet. Die Wall Street startete wenig verändert in den Handel: Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte in den ersten Minuten 0,1 Prozent tiefer bei 16.185 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 verlor ebenfalls 0,1 Prozent auf 1844 Zähler. Für Zurückhaltung der Anleger sorgte, dass Russland nach der Armee auch die Luftwaffe an der Grenze zur Ukraine in Alarmbereitschaft versetzte.

+++ 15.50 Uhr: Im besetzten Krim-Parlament kommen aktuell prorussische Abgeordnete zusammen, berichtet Paul Sonne, Korrespondent der Zeitung "The Wall Street Journal". Es könnte ein Referendum über den Autonomiestatus der Krim geben.

Deputies meeting in the occupied Crimea parliament building now - presidium has said they will raise question of referendum on autonomy.

+++ 15.43 Uhr: Seine politische Karriere begann Jazenjuk als Wirtschaftsminister der autonomen Halbinsel Krim. Nach der Orangenen Revolution 2004 wurde er zum Vertrauten von Ministerpräsidentin Julia Timoschenko und war in der Zeit Außenminister. Während Timoschenkos Inhaftierung übernahm Jazenjuk die Führung ihrer Vaterlandspartei.

+++ 15.27 Uhr: Der Ukraine fehlen nach Angaben des amtierenden Finanzministers 35 Milliarden Dollar, um die kommenden zwei Jahre überstehen zu können. Regierungschef Jazenjuk wird als eine der ersten Amtshandlungen wohl finanzielle Hilfe von EU und Internationalem Währungsfonds sicherstellen.

+++ 15.20 Uhr: Eine Abspaltung der Krim sei keine Option, sagte Regierungschef Jazenjuk. Die Krim "war und wird ein Teil der Ukraine bleiben.". Die Zukunft des Landes liege in der EU. Die Beziehungen zu Russland sollten freundschaftlicher Natur sein.

+++ 15.14 Uhr: Die Krise in der Ukraine erschüttert die Börsen: Der Dax rutschte unter die Marke von 9600 Punkten und verlor 1,2 Prozent auf 9528 Zähler. Der EuroStoxx50 fiel um 1,2 Prozent auf 3111 Punkte.

+++ 15.07 Uhr: Die Chefdiplomaten der Visegrad-Ländergruppe wollen am Freitag in Kiew mit dem ukrainischen Interimspräsidenten Alexander Turtschinow zusammenkommen. An der Stippvisite nehmen der tschechische Außenminister Lubomir Zaoralek, sein slowakischer Kollege Miroslav Lajcak, der Ungar János Martonyi und ein Vertreter des polnischen Außenministeriums teil.

+++ 14.58 Uhr: Der amtierende ukrainische Präsident Olexander Turtschinow warnte Russland, Truppenbewegungen außerhalb des Militärhafens der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol würden "als aggressiver Akt" bewertet. In Sewastopol ist die russische Schwarzmeerflotte stationiert.

+++ 14.50 Uhr: Nach der Armee versetzte Russland am Donnerstag auch die Luftwaffe an der Grenze zur Ukraine in Alarmbereitschaft und kündigte an, die Rechte seiner Landsleute auf der Halbinsel Krim "stark und kompromisslos" zu verteidigen.

+++ 14.44 Uhr: Die USA haben die militärischen Übungen Russlands an der Grenze zur Ukraine ins Visier genommen. Verteidigungsminister Chuck Hagel forderte Russland dringend zu Zurückhaltung in der Ukraine-Krise auf. Es dürften keine Schritte unternommen werden, "die falsch verstanden werden könnten oder zu falschen Einschätzungen führen könnten in einer sehr schwierigen Zeit, einer Zeit starker Spannungen".

+++ 14.32 Uhr: Die Alarmbereitschaft von Teilen der russischen Armee habe laut Rasmussen nichts mit den Konflikten in der Ukraine zu tun: "Die Russen haben uns über das Manöver informiert und deutlich gemacht, dass es nichts zu tun hat mit den Ereignissen in der Ukraine." Es mache die Sache aber nicht einfacher, dass es ein zeitliches Zusammentreffen zwischen dem Manöver und den Ereignissen gebe, sagte Rasmussen.

+++ 14.12 Uhr: Die Nato hat nach Angaben von Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen keine Hinweise auf ein geplantes militärisches Eingreifen Russlands in der Ukraine. "Wir haben keine Informationen, die darauf hindeuten, dass Russland irgendwelche Pläne für ein militärisches Eingreifen hat", sagte Rasmussen am Donnerstag in Brüssel.

+++ 14.02 Uhr: In der Ukraine sind nach Darstellung des frisch gewählten Ministerpräsidenten Arseni Jazenjuk 37 Milliarden Dollar verschwunden, die die gestürzte Regierung als Kredit erhalten hatte. In den verangenen drei Jahren seien insgesamt rund 70 Milliarden Dollar außer Landes geflossen, sagte Jazenjuk im Parlament in Kiew.

+++ 13.58 Uhr: Der proeuropäische Politiker Arseni Jazenjuk ist als Chef der Übergangsregierung in der Ukraine vom Parlament bestätigt worden. Das Votum des Parlaments in Kiew fiel einstimmig aus. Der 39-Jährige ist Vorsitzender der Vaterlandspartei von Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko.

+++ 13.46 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Bereitschaft Europas bekräftigt, das Krisenland Ukraine auf dem Weg zur Stabilität zu unterstützen. Europa stehe dem Land bei, "wenn es darum geht, Recht und Freiheit zu schützen", sagte Merkel in einer Rede vor beiden Häusern des britischen Parlaments in London.

+++ 13.42 Uhr: Litauens Außenminister Linas Linkevicius hat die Besetzung des Parlaments- und Regierungsgebäudes durch Bewaffnete auf der ukrainischen Halbinsel Krim als "Akt der Provokation" verurteilt.

+++ 13.31 Uhr: Das prorussische Parlament der Halbinsel Krim will in einer Volksbefragung über die Zukunft der eigenen Autonomie entscheiden lassen. "Durch die verfassungswidrige Machtübernahme in der Ukraine von radikalen Nationalisten und mit Unterstützung bewaffneter Banden sind Friede und Ruhe auf der Krim gefährdet", sagte eine Parlamentssprecherin am Donnerstag nach Berichten örtlicher Medien. "Die Ukraine rutscht in Chaos, Anarchie und wirtschaftliche Katastrophe."

+++ 13.25 Uhr: Die deutsche Wirtschaft hat sich für rasche Finanzspritzen der Europäer und des Internationalen Währungsfonds (IWF) an die Ukraine ausgesprochen. Mit finanziellen Soforthilfen müsse erst einmal die Zahlungsunfähigkeit des Landes abgewandt werden, fordert der Geschäftsführer des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, Rainer Lindner.

+++ 13.17 Uhr: NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen warnt Russland erneut: "Ich bin extrem besorgt über die Entwicklungen auf der Krim", sagte er in Brüssel. "Ich fordere Russland dringend auf, keine Handlungen zu unternehmen, die Spannungen verschärfen oder zu Missverständnissen führen können."

+++ 13.10 Uhr: Der designierte Ministerpräsident Arseni Jazenjuk stimmt seine Landsleute in einer Rede im Parlament auf "unpopuläre Entscheidungen" zur Bewältigung der Krise ein.

+++ 13.03 Uhr: Der Koalition gehören vor allem die bisherigen Oppositionsparteien Vaterland (Batkiwschtschina) von Julia Timoschenko, Udar (Schlag) von Vitali Klitschko und Swoboda (Freiheit) des Rechtspouplisten Oleg Tjagnibok an.

+++ 13.02 Uhr: Während die Lage auf der Krim eskaliert, haben sich die neuen Machthaber in Kiew auf ein Regierungsbündnis geeinigt. Die Koalition "Europäische Wahl" sei beschlossen worden, sagte Parlamentschef und Interimspräsident Alexander Turtschinow. Das Fernsehen übertrug die Sitzung live. Den Zusammenschluss stützen 250 Abgeordnete. Das Parlament hat 450 Sitze.

+++ 12.57 Uhr: Diplomaten aus Tschechien, Ungarn, der Slowakei und aus Polen reisen zu Gesprächen mit der neuen Regierung um Übergangspräsident Alexander Turtschinow in die Ukraine. Die Gruppe wird dort am Freitag an Unterredungen teilnehmen, die mit dem Büro der EU-Außenbeauftragen Catherine Ashton abgestimmt sind.

+++ 12.37 Uhr: Der Korrespondent einer dänischen Tageszeitung berichtet bei Twitter, vor dem Parlamentsgebäude in Simferopol sei einer Erklärung verlesen worden, in der eine Volksabstimmung über die Ausweitung der Autonomie der Krim-Region angekündigt werde.

Read aloud in front of parl: Crimea parliament apparently issues statement promising referendum on expansion of autonomy, not seccession.

+++ 12.35 Uhr: Auch der Dax reagiert auf die Lage in der Ukraine: Die Anleger machen sich Händlern zufolge zunehmend Sorgen über die Entwicklung. Der Dax fiel gegen Mittag um 1,44 Prozent auf 9522 Punkte.

+++ 12.19 Uhr: Das ukrainische Außenministerium hat en russischen Gesandten in Kiew einbestellt. Die Ukraine sei beunruhigt über "nicht angemeldete Bewegungen" von Angehörigen der russischen Schwarzmeerflotte, teilte ein Außenamtssprecher am Donnerstag in der Hauptstadt mit.

+++ 12.11 Uhr: Bei aller Dramatik der Lage sorgt die Häufung des Auftretens von ehemaligen Box-Weltmeistern im Ukraine-Konflikt bei einigen Twitter-Nutzern für Schmunzeln.

I can very well see consultations on Crimean crisis between Klitschko & Valuyev

+++ 12.09 Uhr: In Sewastopol wurde auch der ehemalige Boxweltmeister Nikolai Walujew gesehen. Er ist inzwischen Abgeordneter der Regierungspartei Einiges Russland im russischen Parlament.

+++ 12.02 Uhr: Es gibt nähere Informationen zu den Bewaffneten, die sich in den Regierungsgebäuen auf der Krim verschanzt haben. Der frühere Ministerpräsident der Krim, Serhiy Kunitsyn, sagte der Agentur Interfax, es handele sich um 120 professionell ausgebildete und mit automatischen Waffen ausgestatte Personen. "Sie haben genug Waffen, um das Gebäude für einen Monat zu verteidigen", so Kunitsyn.

+++ 11.54 Uhr: Philipp Mißfelder, außenpolitischer Sprecher Union, mahnt zur Besonnenheit: "Wir müssen auf Russland zugehen", sagt er der Nachrichtenagentur Reuters. "Die geostrategische Frage der Krim ist für Moskau sehr emotional, da es sich historisch um den Kernbereich Rußlands handelt."

+++ 11.47 Uhr: Vor dem Regionalparlament haben sich pro-russische Demonstranten versammelt.

More pro Russia protesters have arrived with orange hard hats chanting "Russia!" pic.twitter.com/BaCevMgrMP

+++ 11.37 Uhr: Wie der russische Sender RT berichtet, kommt das öffentliche Leben in Simferopol zum Erliegen. Schulen und Restaurants sind geschlossen.

+++ 11.18 Uhr: Es gibt weiterhink eine offiziellen Angaben dazu, wo sich Janukowitsch aufhält. Einem Bericht zufolge ist er in einem Sanatorium außerhalb Moskaus untergekommen. Das meldete die Nachrichtenagentur RBK am Donnerstag unter Berufung auf vermögende Geschäftsleute. Die Information sei von einem Regierungsbeamten bestätigt worden.

+++ 11.16 Uhr: Er werde bedroht, sagte Janukowitsch nach einer am Donnerstag in Russland von Staatsmedien verbreiteten Erklärung. Er halte sich weiter für den legitimen Präsidenten. Alle vom Parlament in Kiew gefassten Beschlüsse seien rechtswidrig.

+++ 11.14 Uhr: Russland sichert dem gestürzten ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch persönlichen Schutz zu. Das berichten russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf russische Quellen.

+++ 11.10 Uhr: Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen fordert Russland auf, alles zu unterlassen, was zur Eskalation der Lage in der Ukraine oder zu Missverständnissen führen könnte. "Ich bin besorgt über die Entwicklung auf der Krim", erklärt er in einem Tweet.

I'm concerned about developments in #Crimea. I urge #Russia not to take any action that can escalate tension or create misunderstanding

+++ 10.58 Uhr: Der gestürzte ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch bittet Russland um persönlichen Schutz vor "Extremisten". Er pocht darauf, immer noch das legitime Staatsoberhaupt zu sein, berichten russische Nachrichtenagenturen. Die neuen Machthaber in Kiew haben Janukowitsch wegen des Vorwurfs des Massenmordes zur Fahndung ausgeschrieben.

+++ 10.38 Uhr: Viele Menschen auf der Krim sind angesichts der Lage ratlos. Der Moskau-Korrespondent des "Wall Street Journal", Paul Sonne, hat Stimmen eingefangen.

Local crowd a policeman in Simferopol. "Who are these people in the parliament?" "When should we leave for Russia?" "Who's negotiating?"

+++ 10.27 Uhr: Das ukrainische Außenministerium bestellt den russischen Gesandten in Kiew ein, gefordert werden sofortige Konsultationen mit der russischen Regierung.

+++ 10.14 Uhr: Der unabhängige TV-Sender TV Rain berichtet, Übergangspräsident Turtschinow wollte die Gebäude vom Militär räumen lassen.

Tourchinov orders the military to free captured government buildings in Crimea. http://t.co/3AGQHksTJj

+++ 10.11 Uhr: Von außen wirken die Regierungsgebäude friedlich. Äußeres Zeichen der Besetzung ist nur die russische Flagge.

Yesterday this was a Crimean and a Ukrainian flag. Today a Crimean and Russian flag. Armed men inside. #Ukraine pic.twitter.com/SwMaGLgZPa

+++ 10.06 Uhr: Der Wechselkurs der ukrainischen Währung ist auf ein Rekordtief von 10,50 Hrywnia für einen Dollar gefallen.

+++ 10.02 Uhr: Bei Twitter sind Foto von russischen Panzern in der Nähe des Flughafens Simferopol zu sehen.

Here are the pics of these columns in Crimea. Looks like Georgia déjà vu. RT @euromaidan: У Симферополя pic.twitter.com/orY1Ox3idO

+++ 9.52 Uhr: Die Ukraine warnt Russland: Jede russische Truppenbewegung außerhalb des Stützpunktes des Schwarzmeerflotte auf der Krim werde als Akt der Aggression angesehen, sagt Übergangspräsident Alexander Turtschinow.

+++ 9.50 Uhr: Das russische Verteidigungsministerium gibt an, die Alarmierung der Kampfflugzeuge im Westen des Landes stehe in keinem Zusammenhang mit der Lage in der Ukraine. Es handele sich nur um eine Übung. "Die Bomber des Wehrbezirks erledigen Übungskampfaufgaben zur Niederschlagung möglicher Gegner", teilte das Ministerium mit.

+++ 9.44 Uhr: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen zeigt sich besorgt: "Die Lage ist sehr unübersichtlich und schwierig und es ist jetzt wichtig, dass vor allem ein Auseinanderbrechen der Ukraine verhindert wird und die besonnenen Kräfte im Land gestärkt werden."

+++ 9.43 Uhr: Der kommissarische Innenminister Arsen Awakow schreibt auf seiner Facebook-Seite, die Gebiete um die besetzten Gebäude seien von der Polizei abgeriegelt. Es seien Maßnahmen getroffen worden, um die Aktionen der Extremisten zu kontern, damit die Situation nicht eskaliere und es nicht zu einer bewaffneten Auseinandersetzung im Zentrum der Stadt komme.

+++ 9.41 Uhr: Die Besatzer haben bisher keine Forderungen gestellt, warfen aber eine Granate als Antwort auf eine Frage eines Journalisten. Sie trugen schwarze und orangefarbene Bänder - ein russisches Symbol für den Sieg im Zweiten Weltkrieg. Sie zeigten auch ein Schild mit der Aufschrift "Die Krim ist Russland".

+++ 9.38 Uhr: Warum die Halbinsel Krim für die Regierungen in Kiew und Moskau so wichtig ist, lesen Sie hier.

+++ 9.30 Uhr: Der amtierende ukrainische Präsident Alexander Turtschinow ruft zur Ruhe auf. Wer die Besetzter sind, ist weiter unklar. Turtschinow spricht von "Kriminellen in Militärkleidung". Er habe die Sicherheitskräfte angewiesen, alle Maßnahmen zu ergreifen, die für den Schutz der Bürger notwendig seien.

+++ 9.11 Uhr: Das russische Verteidigungsministerium hat erklärt, es habe Kampfflugzeuge an den westlichen Grenzen des Landes in Kampfbereitschaft versetzt. Das berichtete die Agentur Interfax.

+++ 8.35 Uhr: Russland hat angesichts der Entwicklungen in der Ukraine angekündigt, die Rechte seiner Landsleute kompromisslos zu verteidigen. Es gebe in großem Stil Menschenrechtsverletzungen, Angriffe und Vandalismus in der Ukraine, was die Regierung in Moskau sehr besorgt mache, erklärte das Außenministerium am Donnerstag weiter.

+++ 8.33 Uhr: Die Sicherheitskräfte der ukrainischen Halbinsel Krim sind in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden. Das Stadtviertel von Simferopol sei abgeriegelt worden, teilte Interimsinnenminister Arsen Awakow am Donnerstag mit.

+++ 7.09 Uhr: Ein Sprecher der Krimtataren teilte mit, die Gruppe trage Uniformen ohne nähere Kennung. Es habe zunächst keine Forderungen gegeben. Die Mehrheit der Krim-Bewohner sind ethnische Russen. Der Hafen Sewastopol ist Stützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte.

+++ 7.05 Uhr: Auf der ukrainischen Halbinsel Krim haben Unbekannte die Gebäude von Parlament und Regionalregierung besetzt und dort nach Angaben eines AFP-Reporters die russische Flagge gehisst. Die Männer hätten sich mit Waffen Zugang verschafft, sagte ein Behördenmitarbeiter am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge in Simferopol.

(jco)
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