Wahlkampf skurril Darth Vader will nun ins ukrainische Parlament

Kiew · Schon im Präsidentschaftswahlkampf in der Ukraine spielte er eine Rolle, nun ist er wieder da: Darth Vader. Die Figur aus den "Star Wars"-Filmen hat in den vergangenen Wochen den Wahlkampf in der Ukraine aufgemischt – unter dem Motto: "Ich lasse niemanden an unseren Speck".

Darth Vader im ukrainischen Wahlkampf 2014
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Darth Vader im ukrainischen Wahlkampf 2014

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Schon im Präsidentschaftswahlkampf in der Ukraine spielte er eine Rolle, nun ist er wieder da: Darth Vader. Die Figur aus den "Star Wars"-Filmen hat in den vergangenen Wochen den Wahlkampf in der Ukraine aufgemischt — unter dem Motto: "Ich lasse niemanden an unseren Speck".

Auf dem Dach eines extra umgebauten Transporters lässt sich Darth Vader durch die Straßen von Kiew ziehen. Rauch, viel Licht und Feuer umgeben das Gefährt für den ungewöhnlichen Auftritt mitten im Parlamentswahlkampf der Ukraine. Die Filmfigur will mitmischen und einen Platz im Parlament ergattern — und das gleich in mehrfacher Ausfertigung.

Entsprechend ließ sich Darth Vader auch von seinem Gefährt herab, ließ sich von Kindern umarmen oder stand für Selfies von Fans zur Verfügung. Doch nicht nur in den Straßen der Ukraine, sondern auch im Internet selbst war Darth Vader in den vergangenen Wochen präsent. Mehr als 43.000 Mal wurde sein Clip im Netz abgerufen. Dort arbeitet er unter dem Motto "Zugkraft der Demokratie" mit einem vom "Todesstern" gezogenenen Flug. "Ich lasse niemanden an unseren Speck", verspricht der "Fürst der Finsternis".

Damit das auch Aussicht auf Erfolg hat, kandidieren gleich 13 Ausgaben der Figur in den verschiedenen Regionen des Landes für das ukrainische Parlament. Sie setzen vor allem auf Protestwähler, die die Dauerkrise satthaben — und könnten damit durchaus Erfolg haben.

Auch bei der Präsidentschaftswahl im März dieses Jahres hatte sich Darth Vader schon unters Volk gemischt. Dahinter stecke — wie auch jetzt wieder — ein Mitglied der Internetpartei IPU. Er spielt schon seit Jahren diese Rolle, gibt aber seine Identität nicht preis. "Nur ich kann aus der Republik ein Imperium machen und verlorene Territorien zurückholen", sagte er damals mit Verweis auf die Annektion der Halbinsel Krim durch Russland.

Bei der Parlamentswahl, die an diesem Sonntag stattfindet, ist Darth Vader übrigens nicht der einzige, der für Verwirrung sorgen könnte. In den Direktwahlkreisen etwa ließen sich einige Kandidaten als Namensvettern aussichtsreicher Konkurrenten registrieren — ein beliebtes Mittel der Manipulation in der Ex-Sowjetrepublik.

Ganz dreist sind einige Bewerber, die sich quasi selbst für die aussichtsreiche Präsidentenpartei nominieren. Ihre Wahlwerbung trägt das gleiche Design wie der Petro-Poroschenko-Block, ohne dass sie mit dem Favoriten der Abstimmung wirklich etwas zu tun haben.

Aber skurril sind nicht nur Außenseiter. Auch Oleg Ljaschko von der Radikalen Partei, der sich mit einer Mistgabel zeigt, erntet manch hämischen Kommentar. Gleichzeitig macht ihn die auffällige Werbung in Europas zweitgrößtem Flächenstaat noch bekannter als ohnehin - und das trägt Früchte: Die Partei könnte zweitstärkste Fraktion werden.

(das/dpa)
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