Umstrittenes Erdogan-Plakat Türkischer Präsident attackiert Schweizer Regierung

Istanbul/Bern · Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat die Schweiz wegen eines umstrittenen Plakats angegriffen, das am Samstag auf einer Demonstration in Bern zu sehen war. Mehrere tausend Menschen hatten dort an der Kundgebung gegen Erdogan teilgenommen.

Das umstrittene Plakat auf der Kundgebung in Bern am Samstag.

Das umstrittene Plakat auf der Kundgebung in Bern am Samstag.

Foto: rtr, AW/MDP

"Vor Euren Augen drohen sie dem Präsidenten eines Staates offen mit dem Tod und Ihr unterstützt sie auch noch. Schande über Euch", sagte Erdogan am Montag vor Anhängern im Istanbuler Stadtteil Büyükcekmece.

Weiter sagte er. "Der schweizerische Staat beschützt die auch noch mit seiner Polizei, damit niemand einschreiten und jeder seinen Hass in Ruhe ausspeien kann. Und so sind auch Holland, Deutschland und Belgien."

Hintergrund ist eine Erdogan-kritische Kundgebung, an der mehrere tausend Menschen am Samstag in Bern teilgenommen hatten. Zu sehen war dabei auch ein Transparent mit einem Porträt Erdogans sowie einer auf ihn gerichteten Pistole. Darunter stand übersetzt: "Töte Erdogan mit seinen eigenen Waffen".

Berner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Plakats

Die Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland hat wegen des Plakats ein Verfahren wegen öffentlichen Aufrufs zu Verbrechen oder Gewalttätigkeit eröffnet. Auch die Istanbuler Staatsanwaltschaft hat rechtliche Schritte eingeleitet.

Erdogan beschuldigte Europa weiter, Terrororganisationen zu unterstützen und eine "faschistische Gesinnung" zu haben. Die Beziehungen zwischen der Türkei und Europa sind unter anderem wegen der Absage von Wahlkampfauftritten türkischer Minister sowie Erdogans Nazi-Vergleichen angespannt.

(dpa/stk)
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