Brutale Verhörmethoden UN-Anti-Folter-Komitee kritisiert Israel

Genf (RPO). Das Anti-Folter-Komitee der Vereinten Nationen hat brutale Verhörmethoden in einem Geheimgefängnis in Israel angeprangert. Es gebe Beschwerden über Folter, Misshandlungen und schlechte Haftbedingungen in der sogenannten "Anlage 1391", heißt es in einem Bericht, den das zehnköpfige Gremium am Dienstag in Genf veröffentlichte.

Die UN-Experten werfen Israel darin vor, palästinensische Gefangene an einem geheimen Ort auf israelischem Staatsgebiet festzuhalten und dort Verhörmethoden anzuwenden, die gegen die UN-Anti-Folter-Konvention verstoßen. Genannt werden unter anderem Schläge, Schlafentzug und das Sitzen in schmerzhaften Stellungen.

Die UN-Experten forderten Israel auf, dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) Zugang zu der Anlage zu gewähren. Auch Anwälte und Angehörige dürften die Häftlinge in dem Geheimgefängnis nicht besuchen. Israel wies den Bericht des Komitees zurück. Die Anlage werde seit September 2006 nicht mehr als Haftanstalt genutzt, heißt es in Israels schriftlichen Antwort. Es fänden dort auch keine Verhöre mehr statt. Die Foltervorwürfe seien von den israelischen Behörden bereits untersucht und entkräftet worden.

(AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort