UN-Bericht IS-Miliz soll 741 Zivilisten in Mossul exekutiert haben

Genf · Nach Angaben der Uno hat die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) während des Kampfes um die irakische Stadt Mossul 741 Zivilisten exekutiert.

Irak: So sieht Mossul nach der Befreiung vom IS aus
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Foto: afp, AHR

IS-Kämpfer hätten international geächtete Verbrechen begangen, hieß es in einer am Donnerstag in Genf veröffentlichten Erklärung des UN-Menschenrechtsbeauftragten Zeid Ra'ad Al Hussein. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden, sagte der UN-Beauftragte. Er forderte die Einschaltung des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH).

Der IS hatte Mossul 2014 eingenommen und zur Hauptstadt seines sogenannten Kalifats im Irak ernannt. Im Juli dieses Jahres gelang den von internationalen Kräften unterstützten irakischen Truppen die Rückeroberung der nordirakischen Großstadt. Bei den Kämpfen wurden laut Uno insgesamt 2521 Zivilisten getötet, die meisten von ihnen bei IS-Angriffen.

Das Büro des UN-Menschenrechtsbeauftragten sammelte Aussagen von Zeugen, die über Exekutionen und weitere Gräueltaten des IS in Mossul berichteten. Demnach gab es Massenentführungen, und tausende Zivilisten wurden als menschliche Schutzschilde missbraucht. Die Wohnhäuser von Zivilisten seien ebenso bombardiert worden wie Menschen auf der Flucht. Mehr als 800.000 Bewohner wurden laut Uno durch die Kämpfe vertrieben.

(felt)
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