150 Tote am Wochenende UN fordern Ende der Kämpfe im Südsudan

New York · Der UN-Sicherheitsrat hat die Bürgerkriegsparteien im Südsudan zur sofortigen Einstellung der Kämpfe aufgefordert. Am Wochenende war neue Gewalt in dem Land ausgebrochen.

 Soldaten der Opposition im Südsudan.

Soldaten der Opposition im Südsudan.

Foto: dpa, moa

In einer am Sonntag einstimmig verabschiedeten Erklärung zeigten sich die 15 Ratsmitglieder bereit, die Blauhelmmission in dem Land weiter aufzustocken. Sie riefen die anderen Länder in der Region auf, wenn nötig weitere Soldaten für die UN-Mission zur Verfügung zu stellen.

Kurz vor dem fünften Jahrestag der Unabhängigkeit am Samstag waren in der Hauptstadt Juba erneut Kämpfe zwischen Anhängern von Präsident Salva Kiir und seinem Rivalen, Vize-Präsident Riek Machar, ausgebrochen. Sie dauerten am Sonntag weiter an. Dabei geriet auch die UN-Mission unter Beschuss, ein chinesischer Blauhelmsoldat wurde getötet. Nach Angaben eines Rebellensprechers wurden am Wochenende mehr als 150 Menschen getötet.

Der UN-Sicherheitsrat verurteilte die neuerlichen Kämpfe "auf das Schärfste". Er erinnerte daran, dass Angriffe auf Zivilisten, UN-Einrichtungen und -Personal als Kriegsverbrechen geahndet werden könnten. Ohne Namen zu nennen, forderte der Rat "Länder in der Region" auf, sich bei den beiden Rivalen Kiir und Machar für ein Ende der Krise einzusetzen.

Vor dem Ratstreffen hatte sich UN-Botschafter Peter Wilson für ein Waffenembargo gegen den Südsudan eingesetzt, doch wurde das Thema nach Angaben von Diplomaten während der Beratungen nicht aufgegriffen. Auch der französische Botschafter François Delattre forderte, den Druck auf die Bürgerkriegsparteien zu erhöhen. Er warf ihnen "fehlenden politischen Willen" zur Lösung des Konflikts vor.

Die USA kündigten unterdessen an, ihr Botschaftspersonal weitgehend aus Juba abzuziehen. Bleiben sollen demnach nur die Mitarbeiter, die für den Betrieb der Botschaft dringend benötigt werden. In einer Erklärung warnte US-Außenamtssprecher John Kirby, Washington werde alles tun, um die für die Gefechte Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

(hebu/afp)
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