UN-Entscheidung Zusätzliche 2500 Soldaten und Polizisten für Mali

New York · Blauhelme sind weltweit im Einsatz, doch das westafrikanische Mali gilt als besonders heikel. Nach wiederholten Angriffen reagieren die UN und entsenden weitere Soldaten an das konfliktgeplagte Land.

 Die Mali-Mission gilt angesichts vieler Anschläge als gefährlich

Die Mali-Mission gilt angesichts vieler Anschläge als gefährlich

Foto: afp

Der UN-Sicherheitsrat hat der Entsendung weiterer 2000 Soldaten und fast 500 Polizisten für die Friedensmission im westafrikanischen Mali zugestimmt. Der Entschluss kommt als Reaktion auf die jüngste Welle der Gewalt, in der sich Angriffe auf UN-Stützpunkte gehäuft hatten. In den vergangenen vier Jahren wurden in Mali, wo seit Februar dieses Jahres auch etwa 300 Soldaten der Bundeswehr stationiert sind, mehr als 70 UN-Soldaten getötet.

Mit der von Frankreich entworfenen UN-Resolution wird das Mandat für die Friedensmission Minusma bis Juni 2017 verlängert. Zudem wird die Zahl der zu entsendenden Blauhelme von 11.240 auf insgesamt knapp 13.300 erhöht. Damit ist auch die Entsendung aller der insgesamt vom Bundestag beschlossenen 650 Bundeswehr-Soldaten möglich. Die Zahl der entsendbaren Polizisten steigt auf 1920.

Die UN-Mission in Mali, wo islamistische Gruppen besonders den Norden des Landes terrorisieren, gilt als einer der gefährlichsten Einsätze. Beim dritten Angriff auf UN-Kräfte binnen weniger Wochen waren Anfang Juni vier Menschen getötet worden, darunter ein Franzose und ein UN-Soldat aus China. Die Terrorgruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb bekannte sich zu den Anschlägen. Ende Mai waren fünf Blauhelmsoldaten bei einem Angriff im Zentrum des Landes ums Leben gekommen, Mitte Mai starben fünf UN-Soldaten aus dem Tschad im Norden des Landes.

Die Entsendung weiterer Truppen sei "vernünftig und notwendig, wenn eine Mission in dieser Art von Umfeld im Einsatz ist", sagte David Pressman, US-Vertreter bei den Vereinten Nationen, in New York.

Der UN-Truppe in Mali gehören Soldaten und Polizisten aus 73 Ländern an, dazu internationale und einheimische Zivilisten. Der Einsatz läuft seit drei Jahren und wird derzeit von der Bundeswehr geführt. Einsatzgebiet ist bisher der vergleichsweise sichere Süden des Landes. Eine Ausweitung in den Norden ist aber geplant. Die deutschen Soldaten klären vor allem mit Spähpanzern und Drohnen auf, die offensive Bekämpfung der Terroristen überlässt die UN den Franzosen.

(crwo/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort