Umkämpfte syrische Stadt UN-Sicherheitsrat schickt Beobachter nach Aleppo

New York · Der UN-Sicherheitsrat hat per Resolution die Entsendung von Beobachtern in die syrische Stadt Aleppo gefordert. Alle 15 Mitgliedsstaaten stimmten am Montag in New York für eine entsprechende Vorlage.

 Busse mit Flüchtlingen verlassen Ost-Aleppo.

Busse mit Flüchtlingen verlassen Ost-Aleppo.

Foto: dpa, sk moa

Die Beobachter sollen die Evakuierungsaktionen aus dem bislang von Rebellen gehaltenen Ostteil der Stadt überwachen und über die Lage der noch verbliebenen Bewohner berichten.

Die Evakuierung Ost-Aleppos läuft nach türkischen Angaben weiter auf vollen Touren. Rund 20.000 Menschen seien bislang aus den ehemaligen Rebellengebieten der Stadt herausgebracht worden, teilt der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu mit. Nur wenige Stunden zuvor hatte er die Zahl der Evakuierten mit 12.000 angegeben.

Nnach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) haben rund 15.000 Menschen die letzten Rebellengebiete der nordsyrischen Stadt Aleppo verlassen. Allein seit der Wiederaufnahme der Transporte am Sonntagabend seien rund 5000 Menschen in das Umland südwestlich von Aleppo gebracht worden, teilte IKRK-Sprecherin Ingy Sedky am Montag mit.

Abertausende warteten in Ost-Aleppo noch auf ihren Transport, erklärte sie weiter. Es sei schwierig zu sagen, wie lange die Evakuierung noch dauern werde. Die Evakuierung der Rebellengebiete Aleppos hatte am vergangenen Donnerstag begonnen, wurde dann aber am Freitag für mehrere Tage unterbrochen.

Hilfsorganisationen berichteten, die Menschen litten extrem unter den frostigen Wintertemperaturen. "Viele haben nur noch ihre Kleider am Leib", sagte Nada Hasem von der syrisch-amerikanischen Karam Foundation der Deutsche Presse-Agentur. "Die Menschen haben Hunger. Und sie frieren so sehr, dass sie es nicht mehr ertragen können."

Der Journalist Suheir al-Schimale berichtete in einem Beitrag für die Nachrichtenseite Middle East Eye, er habe die vergangenen 24 Stunden auf der Straße gestanden. "Es gab nichts zu essen für die Menschen, die auf der Straße warteten. Es war sehr, sehr kalt." Die Evakuierung laufe sehr langsam, sagte er weiter.

(dpa/AFP/AP/csr)
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