Luftbrücke UNO will syrische Städte aus der Luft versorgen

New York · Die syrische Regierung hat die Lieferung von Hilfsgütern in zwölf belagerte Städte und Gebiete auf dem Landweg genehmigt. Die UNO kündigte an, die syrische Regierung zu drängen, Hilfslieferungen auch auf dem Luftweg zu erlauben.

Knapp 600.000 Syrer leben nach UN-Angaben in 19 belagerten Städten und Gebieten. Im Fall von drei Städten habe Damaskus zugestimmt, im Juni zumindest gewisse Hilfsgüter einzulassen, teilte das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) am Freitag mit. In zwei Gebieten verweigere die Regierung weiter jede Hilfslieferung. Der UN-Sicherheitsrat hatte zuvor über Hilfslieferungen für belagerte Städte und Gebiete beraten.

Der Landweg ist die effizienteste Weise, Hilfsgüter in belagerte Städte zu bringen, doch hatte Damaskus bisher vielfach den Zugang verweigert. Die meisten betroffenen Städte und Gebiete werden von den Regierungstruppen belagert.

Frankreich, das im Juni dem UN-Sicherheitsrat vorsitzt, drängte Russland, den Druck auf seinen syrischen Verbündeten zu erhöhen, den Weg für Hilfslieferungen auf dem Landweg freizumachen. Der französische UN-Botschafter François Delattre sagte, es gehe darum "eine humanitäre Katastrophe" zu beenden. Die Regierung hungere weiter hunderttausende Zivilisten aus und setze sie als "Kriegswaffe" ein. Dies seien "Kriegsverbrechen", sagte Delattre.

Die Weltmächte hatten im Mai vereinbart, am 1. Juni mit Hilfslieferungen aus der Luft zu beginnen, wenn bis dahin nicht der Zugang freigegeben werde. Der stellvertretende UN-Syriengesandte Ramzy Ezzeldin Ramzy sagte aber am Donnerstag, es sei zunächst die Zustimmung von Damaskus einzuholen. Ein UN-Sprecher erklärte, in 15 der 19 belagerten Gebieten müssten die Hilfsgüter per Helikopter eingeflogen werden, da ein Abwurf aus der Luft nicht möglich sei.

(AFP)
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