Luftangriff US-Drohnen töten Aufständische in Afghanistan

Kabul · Hat die Nato ihren Kampfeinsatz in Afghanistan nun beendet oder nicht? Während über dem Hauptquartier in Kabul bereits die Flagge der neuen Ausbildungsmission weht, gehen die Drohnen-Angriffe gegen die Taliban weiter.

Kampfdrohne landet auf Flugzeugträger
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Bei US-Drohnenangriffen sind in Afghanistan acht Aufständische getötet worden. Die Attacken fanden am Sonntag und Montag in den Provinzen Nuristan und Nangarhar im Osten des Landes statt, wie die örtlichen Behörden mitteilten. In beiden Fällen wurden den Angaben zufolge jeweils vier Aufständische getötet. Von der Nato-geführten Afghanistantruppe Isaf gab es zunächst keinen Kommentar.

Brisant sind die beiden Angriffe, weil die Nato am Sonntag ihre Kampfmission nach 13 Jahren mit einer feierlichen Zeremonie für beendet erklärt hat. Über dem Hauptquartier der internationalen Truppen weht bereits die Flagge der Nachfolgemission "Resolute Support" (Entschlossene Unterstützung) zur Ausbildung und Beratung der afghanischen Streitkräfte. Rechtlich gesehen findet der Übergang zwischen beiden Einsätzen aber erst zum Jahreswechsel statt.

Die Bundesregierung würdigte am Montag die Erfolge des internationalen Engagements in Afghanistan. "Von Afghanistan wirkt kein Terror mehr in die Welt", schrieben die vier zuständigen Bundesminister in einem offenen Brief.

Zudem habe sich die Lage der Menschen im Land deutlich verbessert.Das Bruttoinlandsprodukt habe sich seit 2001 mehr als versechsfacht, die Lebenserwartung sei erheblich gestiegen und es seien Straßen, Schulen, Krankenhäuser und Kraftwerke gebaut worden.

Der offene Brief wurde von den Ministern Frank-Walter Steinmeier (Auswärtiges, SPD), Ursula von der Leyen (Verteidigung, CDU), Thomas de Maizière (Inneres, CDU) und Gerd Müller (Entwicklung, CSU)verfasst. Darin machen sie noch erhebliche Defizite bei der Bekämpfung der Drogenproduktion und Korruption sowie bei der Sicherheitslage aus. Die Zahl der getöteten Zivilisten hat in diesem Jahr mit deutlich mehr als 3000 einen Höchststand erreicht.

(dpa)
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