US-Justizminister verteidigt Trump Gewalt in Charlottesville wird als "heimischer Terrorismus" gewertet

Charlottesville · Nach den Ausschreitungen von Charlottesville wächst die Kritik an Donald Trump für seine vage Antwort auf die tödliche Gewalt von Rassisten. Der US-Präsident schweigt weiter. Justizminister Jeff Sessions eilt ihm zur Hilfe.

 Justizminister Jeff Sessions verteidigt Trumps Reaktion auf Gewalt in Charlottesville.

Justizminister Jeff Sessions verteidigt Trumps Reaktion auf Gewalt in Charlottesville.

Foto: dpa, SAW hjb

Nach den Ausschreitungen von Charlottesville wächst die Kritik an Donald Trump für seine vage Antwort auf die tödliche Gewalt von Rassisten. Der US-Präsident schweigt weiter. Justizminister Jeff Sessions eilt ihm zur Hilfe.

US-Chefankläger Sessions und das Weiße Haus versicherten, dass sich Trump sehr wohl von den ultrarechten und rassistischen Gruppen distanziert habe, die sich am Wochenende in der Stadt in Virginia gewaltsame Auseinandersetzungen mit Gegendemonstranten geliefert hatten. Sessions sagte am Montag dem Sender NBC, die Tat werde als heimischer Terrorismus gewertet. Die Tat sei ohne jeden Zweifel eine inakzeptable, bösartige Attacke gewesen.

Gleichzeitig erklärte Sessions, es sei viel zu viel in die Worte Trump hineininterpretiert worden. Trump hatte gesagt, "viele Seiten" seien für die Gewalt in Charlottesville verantwortlich und hatte dafür einen Sturm der Empörung geerntet. Sessions betonte, der Präsident habe explizit die Gewalt verurteilt und sei ein entschiedener Gegner der Werte, die diese rassistischen Gruppen verträten. Das Weiße Haus und das FBI würden den Fall nicht ruhen lassen, sagte Sessions.

Trump selbst äußerte sich am Montag nicht weiter zu Charlottesville. Er wollte aber noch im Lauf des Tages nach Washington zurückkehren, um einen Exekutiverlass zu Chinas Handelspraktiken zu unterzeichnen. Dabei dürfte er auch zu Charlottesville befragt werden.

Landesweit kam es aus Protest gegen die Gewalt und gegen die Reaktion des Präsidenten zu neuen Demonstrationen. Der Vorstandsvorsitzende des Pharmariesen Merck, Kenneth Frazier, legte seinen Sitz im Amerikanischen Produktionsrat, einem Beratungsgremium für die US-Regierung, aus Protest nieder. Die Führung in Washington müsse die Grundwerte der USA ehren und Hass und jeglicher Vormachtsbestrebung von verschiedenen Volksgruppen ablehnen, sagte er zu Begründung.

(beaw/ap/dpa)
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