Protestaktion im US-Kongress Republikaner erzwingen Ende der Sitzblockade der Demokraten

Washington · Abgeordnete der Demokraten wollen eine Abstimmung über ein schärferes Waffenrecht erzwingen. Deshalb blockierten sie mit einem Sitzstreik den US-Kongress. Nach fast 16 Stunden geht die Blockade ohne das gewünschte Ergebnis zu Ende.

Demokraten blockieren US-Kongress mit Sitzstreik
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Demokratische Abgeordnete im US-Kongress haben mit einer Sitzblockade für schärfere Waffengesetze protestiert. Mitglieder des Repräsentantenhauses wollten solange auf dem Boden sitzen bleiben, bis eine Abstimmung über eine Gesetzesinitiative angesetzt wird. Am frühen Donnerstagmorgen ging der Protest jedoch ohne ein entsprechendes Votum zu Ende.

John Lewis und einige Dutzend Abgeordnetenkollegen wollten eine Abstimmung über eine Gesetzesinitiative erreichen, nach der jemand, der auf einer Terror- oder Flugverbotsliste geführt wird, keine Waffe kaufen darf. Die Republikaner setzen mit einer Abstimmung zu einem anderen Thema durch, dass die Sitzung und damit die Blockade kurz vor 3 Uhr (9 Uhr unserer Zeit) am Donnerstag beendet wurde.

"Wir werden weiterkämpfen", versprach Lewis, der seit den 1960er Jahren an der Bürgerrechtsbewegung beteiligt ist. Die Demokraten wollten ihren Kampf nach einer Tagungspause am 5. Juli wieder aufnehmen.

Der Ruf nach einer Verschärfung des Waffenrechts ist nach dem Attentat von Orlando, bei dem 49 Menschen erschossen wurden, wieder deutlich lauter geworden. Erst am Montagabend scheiterten mehrere Gesetzentwürfe für eine strengere Regelung im Senat - der anderen Kammer des Kongresses. Den Demokraten gingen die Vorschläge der Republikaner nicht weit genug; die Konservativen kritisierten die Vorhaben der anderen Seite als zu strikt. Die Republikaner haben in beiden Parlamentskammern die Mehrheit.

(rent/dpa)
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