NSA-Affäre und das Merkel-Phone US-Republikaner hält Europäer für undankbar

Washington · Ein führender Republikaner im US-Kongress findet, dass die Europäer keinen Grund für ihre Empörung über das mutmaßliche Ausspionieren von Spitzenpolitikern und Bürgern haben.

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Foto: dpa, Julian Stratenschulte

Freunde und Verbündete müssten eher dankbar für die NSA-Spähprogramme sein, denn diese machten nicht die USA, sondern auch ihre eigenen Länder sicherer, meinte der Vorsitzende des Geheimdienst-Ausschusses des Abgeordnetenhauses, Mike Rogers, am Sonntag in einem CNN-Interview. Kritik am "legitimen Schutz" nationaler Interessen hält der Parlamentarier für "unehrlich".

"Ich glaube, dass es die größere Nachricht wäre, ... wenn die US-Geheimdienste nicht versuchen würden, Informationen zu sammeln, die US-Interessen daheim und in Übersee schützen", sagte Rogers weiter.

Berichte über eine NSA-Massenspähaktion in Frankreich nannte er falsch. "Wenn die französischen Bürger wüssten, worum es ging, dann würden sie applaudieren und Champagnerkorken knallen lassen. Es ist eine gute Sache. Es hält die Franzosen sicher. Es hält die USA sicher. Es hält unsere europäischen Verbündeten sicher."

Den Europäern gab Rogers zu verstehen, dass sie die Kontrolle über ihre eigenen Geheimdienste verbessern müssten. Die Kontrollmechanismen in den USA seien strikter als in so manchen europäischen Hauptstädten. "Ich glaube, es würde sie erhellen, wenn sie herausfänden, was ihre Geheimdienste tun oder nicht tun."

Der Kongressabgeordnete glaubt außerdem, dass die US-Führung den Aufstieg von Faschismus und Kommunismus im vergangenen Jahrhundert in Europa nicht rechtzeitig erkannt habe, weil die USA damals nicht genügend spioniert hätten. "Schaut, was in den Dreißigern passiert ist. ... Wir haben nichts davon kommen sehen. Es hat zum Tod von ...
Millionen Menschen geführt.

(dpa)
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