Nach Freilassung des US-Soldaten FBI ermittelt wegen Drohungen gegen Bergdahls Eltern

Washington · Die US-Bundespolizei FBI hat Berichte bestätigt, wonach sie Drohungen gegen die Eltern des in Afghanistan freigelassenen US-Soldaten Bowe Bergdahl nachgeht. Zudem wurden neue Details zu den Misshandlungsvorwürfen bekannt. So sollen die Taliban Bergdahl in einen Metallkäfig gesperrt haben.

Taliban lassen US-Soldat Bowe Bergdahl nach fünf Jahren frei
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Foto: afp, dec/rix

Politiker und Geschäftsleute aus dem Heimatort Bowe Bergdahls, Hailey im US-Bundesstaat Idaho, werden nach einem Bericht der Zeitung "USA Today" wegen ihrer Unterstützung von Bergdahl von wütenden E-Mails und Telefonanrufen überschwemmt. Eine für den 28. Juni geplante Freudenfeier wurde demnach wegen Sicherheitsbedenken abgesagt. Die Ermittler des FBI nähmen diese Drohungen "ernst", sagte FBI-Sprecherin Jacqueline Maguire am Sonntag. Um welche Art von Drohungen es sich dabei genau handelte, ließ sie offen.

US-Außenminister John Kerry verteidigte unterdessen erneut die Entscheidung von Präsident Barack Obama, sich auf den Gefangenenaustausch einzulassen. "Es wäre widerlich und unverständlich gewesen, einen Amerikaner in der Gewalt von Menschen zu belassen, die ihn foltern oder köpfen oder ihm alle möglichen anderen Dinge antun würden", sagte Kerry dem US-Sender CNN.

Obama: "Wir haben Bowe Bergdahl nie vergessen"
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Foto: ap

Bergdahl war in Metallkäfig eingesperrt

Zuvor waren weitere Details zu Bergdahls Geiselhaft bekannt geworden: Nach Informationen der "New York Times" vom Sonntag soll der Soldat ärztlichen Betreuern berichtet haben, dass die Taliban ihn als Strafe für Fluchtversuche wochenlang in völliger Dunkelheit in einem Metallkäfig eingesperrt hatten. Außerdem soll er misshandelt worden sein. Der US-Soldat wird derzeit im US-Militärkrankenhaus im rheinland-pfälzischen Landstuhl behandelt. Laut "New York Times" macht seine körperliche Heilung gute Fortschritte. Doch sei er seelisch noch zu instabil, um seine Familie wiederzusehen und dem Medienansturm zu Hause standzuhalten, sagte ein US-Regierungsvertreter dem Blatt.

Der vor fünf Jahren in Afghanistan entführte US-Soldat Bowe Bergdahl war vor einer Woche im Austausch gegen fünf in Guantanamo inhaftierte Taliban freigekommen. Der Deal stieß in den USA auf scharfe Kritik - unter anderem auch, weil Bergdahl den Stützpunkt auf eigene Faust verlassen haben soll, bevor er von den Taliban entführt wurde.

(DEU)
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