US-Präsidentschaftskandidat ändert seine Meinung Trump: Merkel eine großartige Politikerin

Chicago · Angela Merkel als Vorbild für Hillary Clinton und Donald Trump? Die beiden Bewerber ums Weiße Haus sind beide voller Bewunderung für die Kanzlerin. Das kam als Überraschung - Trump hatte sie bislang heftig kritisiert.

 Donald Trump bewundert Angela Merkel.

Donald Trump bewundert Angela Merkel.

Foto: rtr, JE/TC

Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton und ihr republikanischer Konkurrent Donald Trump bewundern Kanzlerin Angela Merkel. Trumps lobende Worte für Merkel in einem TV-Interview am Donnerstag waren neu: Bei Wahlkampfveranstaltungen hatte er bislang nur ihre Flüchtlingspolitik aufs Schärfste kritisiert und ihr vorgeworfen, Deutschland zu ruinieren.

Clinton wolle "die Angela Merkel der USA" werden, sagte Trump etwa bei einer Wahlkampfveranstaltung in Ohio im August. Die massive Einwanderung sei eine Desaster für Deutschland, sagte er. Die Kriminalität sei auf ein noch nie da gewesenes Niveau gestiegen. "Es ist eine Katastrophe."

In einem am Donnerstagabend von New England Cable News ausgestrahlten Interview hingegen sagte er, Merkel sei eine großartige Politikerin, die er nachahmen wolle. "Ich war schon immer pro-Merkel."

Er sei allerdings enttäuscht von ihrer Einwanderungspolitik. Da habe sie einen tragischen Fehler gemacht, so Trump. Er hatte schon einmal seine Meinung über die Kanzlerin geändert - in einem Interview Anfang August 2015 hatte er sie als "fantastisch" bezeichnet, wie "Time" berichtete.

Hillary Clinton und Donald Trump im ersten TV-Duell
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So verlief das TV-Duell von Clinton und Trump

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Clinton lobte Merkel am Donnerstag an Bord ihres Flugzeuges. "Ich mag viele Staatschefs, eine meiner Favoritinnen ist Angela Merkel, weil sie in schwierigen Zeiten eine außergewöhnliche und starke Führungsperson war."

Merkels Mut in der Flüchtlingskrise habe sie beeindruckt, fügte die Demokratin hinzu. "Ich hoffe, ich werde die Gelegenheit bekommen, mit ihr zusammenzuarbeiten."

Eine Journalistin hatte Clinton gefragt, welchen Staatschef sie bewundere. Dem Präsidentschaftskandidaten der libertären Partei, Gary Johnson, war die selbe Frage in einem Interview gestellt worden. Ihm fiel nichts ein.

(dpa)
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