Personalie soll Republikaner beschwichtigen Trump feuert Wahlkampfmanager Corey Lewandowski

New York · Donald Trump, der wahrscheinliche Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner, hat seinen bisherigen Wahlkampfmanager Corey Lewandowski rausgeworfen.

 Corey Lewandowski arbeitet nicht mehr für Donald Trump.

Corey Lewandowski arbeitet nicht mehr für Donald Trump.

Foto: ap

Lewandowski arbeite nicht länger für die Mannschaft des Immobilienunternehmers, sagte Trumps Sprecherin Hope Hicks am Montag. Mit diesem Schritt will Trump offenbar auf führende Republikaner zugehen, die ihn im Rennen um das Weiße Haus bisher nicht unterstützen. Für ihre Ablehnung wurden auch Lewandowski und seine aggressiver Wahlkampf mitverantwortlich gemacht.

Zudem hatte es nach Angaben Eingeweihter interne Konfrontationen zwischen Lewandowski und langjährigen Mitarbeitern der Partei gegeben, die in das Team geholt worden waren, um Trumps Wahlkampf für die Präsidentenwahl im November professioneller zu machen. Der Milliardär hatte mit umstrittenen Äußerungen nicht nur Teile der US-Gesellschaft gegen sich aufgebracht, sondern auch für Entsetzen unter den Republikanern gesorgt. Auf dem Nominierungsparteitag im Juli muss Trump erst noch offiziell zum Kandidaten gekürt werden - auch wenn der Vorwahlrummel jetzt vorbei ist und er daraus als Sieger hervorging.

Lewandowski weist alle Vorwürfe zurück

Lewandowskis Rauswurf sei das "erste größere öffentliche Eingeständnis von Donald Trump, dass sein Wahlkampf nicht gut läuft", sagte der republikanische Stratege Ryan Williams. Lewandowski wies in einer ersten Stellungnahme jede Kritik am bisherigen Wahlkampf zurück. Stattdessen sagte er, Wahlkampfpräsident Paul Manafort sei seit dem 7. April für Trumps Wahlkampf verantwortlich gewesen. "Das ist Tatsache", sagte er nach seiner Entlassung.

Lewandowski hatte seit Beginn der Präsidentschaftsbewerbung Trumps für den Milliardär gearbeitet und großen Einfluss auf ihn. Forderungen nach erfahreneren Beratern für den Kandidaten wies er immer wieder zurück. Im April sah er sich mit Rücktrittsforderungen konfrontiert, weil er mit einer Reporterin aneinandergeraten war, die Trump Fragen stellen wollte.

Trump selbst stößt trotz seiner Vorwahlsiege immer noch auf erheblichen Widerstand bei den Republikanern. Größen wie Paul Ryan, der Vorsitzende des Repräsentantenhauses oder Mitch McConnell, der republikanische Mehrheitsführer im US-Senat, entsagen ihm bisher ihre Unterstützung.

Lewandowski habe kaum Beziehungen zum Nationalkomitee der Republikaner und zu führenden Parteimitgliedern gehabt, sagte ein Eingeweihter. Dies sei einer der Hautgründe für seine Entlassung gewesen. Zudem sei er Verfechter der Strategie "Lass Trump Trump sein" gewesen und habe sich dagegen gewandt, dass Trump mehr politisch erfahrene Köpfe brauche. Auch soll er sich dagegen ausgesprochen haben, dass Trump seine Rhetorik mäßigen sollte. In diesen Fragen sei er mit den neuen Kräften im Team auf Konfrontationskurs gewesen.

"Den Wahlkampfmanager im Juni zu feuern, ist nie gut", sagte Kevin Madden, ein langjähriger Mitarbeiter der Partei. "Der Wahlkampf muss sofort dramatisch verändert werden (...), um zu zeigen, dass es eine Kurskorrektur gab. Sonst ist es nur Kosmetik."

Trump wird bei einer Nominierung aller Voraussicht nach im November gegen die Demokratin Hillary Clinton antreten. Auch die ehemalige Außenministerin und Ex-First Lady muss noch von ihrer Partei nominiert werden.

(felt/ap)
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