US-Vorwahlen Trump gewinnt laut Prognosen in Nevada

Las Vegas · Der Siegeszug von Donald Trump setzt sich fort: Auch bei der Vorwahl der Republikaner im US-Staat Nevada hat sich der Polit-Neuling klar durchgesetzt.

Donald Trump und Co. – Promis in der Politik
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Foto: ap

Um den zweiten Platz in dem Kasino-Staat rangen die Senatoren Ted Cruz und Marco Rubio, weit abgeschlagen waren die anderen Kandidaten John Kasich und Ben Carson. Die Demokraten hatten bereits am vergangenen Wochenende in Nevada abstimmen lassen, wo die Ex-Außenministerin Hillary Clinton vor Senator Bernie Sanders gelandet war.

Am Dienstabend brachen Hunderte Unterstützer Trumps vor einem Hotel in Las Vegas in lauten Jubel aus, als der Sieg ihres Bewerbers bekanntwurde. Etliche skandierten die Parole "USA! USA!", ehe Trump mit zwei erhobeben Daumen auf die Bühne schritt. "Es werden fantastische zwei Monate", prognostizierte der 69-Jährige, um gleich darauf einzuschränken: "Wir dürften nicht mal zwei Monate brauchen, Leute, um ehrlich zu sein."

In den nächsten Monaten stehen etliche weitere Vorwahlen an, im Juli werden dann die Präsidentschaftskandidaten der beiden großen Parteien gekürt. Bei den Republikanern werden 1237 Delegiertenstimmen für eine Nominierung benötigt. In Nevada sind für die republikanischen Kandidaten 30 Delegierte zu holen. Die Wahlmänner und Wahlfrauen werden in dem Bundesstaat proportional zum Stimmenanteil der Kandidaten vergeben. Derzeit liegt Trump mit 67 Delegierten vorne. Cruz und Rubio haben jeweils elf und zehn auf ihrer Seite.

Dass der Milliardär nach seinen Vorwahlsiegen im Neuenglandstaat New Hampshire und dem Südstaat South Carolina nun auch im westlichen Nevada siegte, zeugt von den Sympathien, die er unter politikverdrossenen Republikanern genießt. Aus Umfragen unter den Teilnehmern der Wahlversammlungen in Nevada ging hervor, dass sieben von zehn Befragten mit einer Präferenz für einen politischen Außenseiter für den Geschäftsmann stimmten.

Fast sechs von zehn der republikanischen Wählern zeigte sich zudem aufgebracht über die Arbeit der US-Regierung, rund die Hälfte von ihnen unterstützte Trump. Er konnte auf fast sechs von zehn Befragte zählen, denen Einwanderungsfragen am wichtigsten sind. Auch fast die Hälfte der Wähler, die sich vor allem um die Wirtschaft sorgen, votierten für Trump.

Senator Rubio wurde hingegen von einer Mehrheit der Caucus-Teilnehmer unterstützt, die einen politisch erfahrenen Kandidaten bevorzugen. Bei einer Kundgebung in Minneapolis zeigte sich Rubio zuversichtlich, moderate Wähler hinter sich scharen zu können. Seine Kampagne habe "unglaubliches" Wachstumspotenzial. Zugleich warnte er die Wähler vor Sympathiebekundungen für Außenseiter-Kandidaten, ohne Trump direkt beim Namen zu nennen.

Während der Vorwahl in Nevada sorgten Berichte über Probleme bei einem Urnengang an einer High School in Las Vegas für Unruhe. Aus dem Caucus-Standort sei gemeldet worden, dass Stimmen doppelt abgegeben worden seien, sagte Fred Brown, der Sprecher des Republikanischen Nationalkomitees, dem Dachverband der Partei. Zudem habe es dort lange Schlangen und nicht genügend Stimmzettel gegeben. Einige Leute seien daher abgewiesen und zu einer anderen Wahlversammlung geschickt worden, sagte Brown.

Die nächsten Vorwahlen bei den Republikanern stehen kommende Woche am sogenannten Super Tuesday an, wenn in einem Dutzend Staaten gewählt wird. Die Demokraten wählen am Samstag in South Carolina.

(lukra/afp/ap/dpa)
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