US-Präsidentschaftsbewerber Trump über Putin: "Ich komme gut mit ihm klar"

Washington · Kein Tag ohne Trump-Spruch. Derzeit macht der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber durch lobenden Worte über den russischen Präsidenten Putin von sich reden. Das fordert auch Spott heraus.

Donald Trump und Wladimir Putin sind dicke Kumpels - so jedenfalls beschreibt es der US-Präsidentschaftsbewerber.

Donald Trump und Wladimir Putin sind dicke Kumpels - so jedenfalls beschreibt es der US-Präsidentschaftsbewerber.

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Der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump freut sich über Lob vom russischen Präsidenten Wladimir Putin. Er kommt nach eigenen Angaben "gut mit ihm klar". Wer sich darüber aufrege, dass Putin Gutes über ihn sage, der sei nur "höllisch neidisch", sagt der Multimilliardär über sein Verhältnis zum Kremlführer. US-Medien sprechen mittlerweile spöttisch über eine "Bromance" der Beiden - ein Zusammenschnitt aus den Worten Brother (Bruder) und Romance (Romanze).

Putin hatte den klaren Spitzenreiter im Rennen um die republikanische Spitzenkandidatur kürzlich als "brillant" und "zweifellos talentiert" gepriesen. Trump sagte dazu am Sonntag in einem Interview des Senders ABC, wenn der russische Präsident ihn brillant finde, "dann akzeptiere ich das im Namen unseres Landes". Denn wenn er und Putin ein gutes Verhältnis hätten, dann sei das gut für die USA.

Zuvor hatte Trump auf einer Wahlkampfveranstaltung gesagt, Putin denke gut über ihn und er denke gut über Putin. Seine Kritiker seien nur neidisch, weil der russische Präsident ihre Namen nicht erwähne.

Trump nahm Putin auch gegen Vorwürfe in Schutz, nach denen der Kremlführer für den Tod von Journalisten und anderen Opponenten im eigenen Land verantwortlich sei. "Er führt sein Land, ist wenigstens ein Führer, anders, als wir das hier in unserem Land haben", sagte Trump dem Sender MSNBC. Im Übrigen "tötet unser Land auch eine Menge" (Menschen), fügte er hinzu.

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Am Sonntag auf seine Äußerungen angesprochen, sagte Trump, es gebe keine Beweise dafür, dass Putin Journalisten töte. Auf die Frage, für wessen Ermordung denn die US-Regierung verantwortlich sei, verwies er auf die "schrecklichen, schrecklichen Entscheidungen", die die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton in ihrer Zeit als Außenministerin getroffen habe, und auf den Irakkrieg.
Tausende, ja Hunderttausende Menschen hätten ihr Leben verloren.

Trump hat mit seinen Äußerungen auch im eigenen republikanischen Republikaner scharfe Kritik ausgelöst - und Spott. So schuf sein Mitbewerber John Kasich mit Blick auf das Versprechen des Immobilienmoguls, er werde Amerika wieder "groß" machen, eine satirische Webseite. Darin wird Putin als Kandidat für Trumps Vizepräsidenten empfohlen - mit dem Slogan: "Macht Tyrannei wieder groß".

(lsa/dpa)
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